Tautologie und Pleonasmus in wissenschaftlichen Arbeiten

,Nie und nimmer‘ sowie ,Zukunftsprognose‘ sind Beispiele für eine Tautologie und einen Pleonasmus. Bei diesen zwei Stilmitteln werden sinngleiche Wörter wiederholt.

Beide solltest du in wissenschaftlichen Arbeiten vermeiden.

Übersicht über die Regeln zu Tautologien und Pleonasmen
Kategorie Korrekt Problematisch
Tautologie Das ist nicht der richtige Weg. Das ist ganz und gar nicht der richtige Weg.
Pleonasmus eine Allee eine von Bäumen gesäumte Allee

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Die Tautologie

Die Tautologie ist ein Stilmittel, bei dem sinngleiche Wörter derselben Wortart zusammen verwendet werden. Das können z. B. jeweils zwei Substantive, Adjektive oder Verben sein.

Beispiel: Tautologien

  • Nie und nimmer
  • ganz und gar nicht
  • angst und bange
  • schnell und flink
  • langsam und behäbig

Tautologische Formulierungen werden in Texten etwa verwendet, um eine Eigenschaft besonders herauszustellen. So wirkt z. B. ,Das werde ich nie und nimmer tun.‘ stärker als ,Das werde ich nie tun.‘.

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Der Pleonasmus

Der Pleonasmus ist eng mit der Tautologie verwandt. Der Unterschied besteht aber darin, dass beim Pleonasmus ein Wort überflüssig ist.

Das heißt, eine pleonastische Formulierung enthält einen Zusatz oder eine Erklärung zu einem Wort, mit dem bzw. der dessen offensichtliche Eigenschaft wiederholt wird.

Beispiel Pleonasmus
Das klassische Pleonasmus-Beispiel ist ,weißer Schimmel‘. ,Schimmel‘ ist der Name für ein weißes Pferd. Das Adjektiv ,weiß‘ enthält also keinerlei neue Information, da alle Schimmel weiß sind.

Neben solch offensichtlichen Pleonasmen gibt es auch subtilere Beispiele.

Beispiele Pleonasmus Wortbedeutung
Pleonasmus Erklärung
subjektive Meinung Eine Meinung ist per se subjektiv. Sonst wäre sie keine Meinung, sondern ein Fakt.
natürliche Instinkte Ein Instinkt ist ein natürlicher Antrieb. Er kann nicht unnatürlich sein.

Oft entstehen Pleonasmen mit Abkürzungen, deren genaue Bedeutung unbekannt ist.

Beispiele Pleonasmus Abkürzungen
Pleonasmus Erklärung
PDF-Format PDF steht für ‚portable document format‘. Hier wird also von dem Portable-Document-Format-Format gesprochen.
SMS-Service SMS steht für ‚short message service‘. Hier wird also von dem Short-Message-System-System gesprochen.

Auch die Bedeutungen fremdsprachlicher Wörter werden in Verbindung mit deutschen Wörtern oft wiederholt.

Beispiele Pleonasmus Fremdwörter
Pleonasmus Erklärung
die Windböe Böe bedeutet ,Windstoß‘. Hier handelt es sich also um den Wind-Windstoß.
der Koikarpfen Koi bedeutet auf Japanisch ,Karpfen‘. Hier handelt es sich also um den Karpfen-Karpfen.
Beachte
Pleonasmen gelten in Texten gemeinhin als schlechter Stil. Sie vermitteln den Eindruck, dass der Autor selbst nicht genau weiß, was ein Wort eigentlich bedeutet.

Tautologie und Pleonasmus in wissenschaftlichen Texten

Sowohl Tautologien als auch Pleonasmen sollten in wissenschaftlichen Texten vermieden werden.

Tautologien in wissenschaftlichen Texten

Tautologien gelten als Stilmittel. Diese sollten in wissenschaftlichen Arbeiten vermieden werden, da hier ein sachlich-distanzierter Schreibstil verlangt wird.

Eine tautologische Formulierung lässt sich einfach vermeiden, indem du nur eines der beiden Wörter verwendest.

Dieser Prozess setzt sich für immer fort.
Dieser Prozess setzt sich für immer und ewig fort.

Pleonasmen in wissenschaftlichen Texten

Pleonasmen gelten als schlechter Schreibstil und sollten daher generell vermieden werden. Dies gilt im Besonderen für wissenschaftliche Arbeiten, in denen ein präziser Ausdruck gefragt ist.

Eine pleonastische Formulierung wird umgangen, indem du das überflüssige Wort auslässt.

Für diese Arbeit wurden Interviews mit Expertinnen und Experten durchgeführt.
Für diese Arbeit wurden Interviews mit kompetenten Experten durchgeführt.

Häufig gestellte Fragen

Was ist eine Tautologie?

Eine Tautologie ist ein Stilmittel, bei dem zwei sinngleiche Wörter derselben Wortart zusammen verwendet werden.

Einige Beispiele sind:

  • billig und günstig
  • leise und geräuschlos
  • angst und bange
Was ist ein Pleonasmus?

Ein Pleonasmus ist eine Formulierung, in der ein Wort/eine Wortgruppe etwas ausdrückt, was aufgrund eines anderen Wortes bereits offensichtlich ist.

Einige Beispiele sind:

  • leere Floskel (eine Floskel ist immer inhaltsleer)
  • weibliche Bundeskanzlerin (eine Bundeskanzlerin ist immer weiblich)
  • mit Bäumen gesäumte Allee (jede Allee ist mit Bäumen gesäumt)
Kann ich Tautologien und Pleonasmen in wissenschaftlichen Arbeiten verwenden?

Weder Tautologien noch Pleonasmen sollten in wissenschaftlichen Arbeiten verwendet werden.

Tautologien sind rhetorische Mittel. Da wissenschaftliche Arbeiten sachlich und distanziert geschrieben werden sollen, sind Tautologien fehl am Platz.

Pleonasmen gelten als schlechter Stil. Zudem vermitteln sie den Eindruck, dass du die Bedeutung eines Wortes nicht kennst, und es deswegen doppelt erklärst.

Wie kann ich Tautologien und Pleonasmen vermeiden?

Tautologien kannst du vermeiden, indem du eines der Wörter löschst. Anstatt ,leise und geräuschlos‘ schreibst du einfach ,leise‘ oder nur ,geräuschlos‘.

Bei Pleonasmen lässt du die überflüssige Erklärung aus. Anstatt ,subjektive Meinung‘ schreibst du einfach ,Meinung‘.

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Barnehl, H. (2024, 12. März). Tautologie und Pleonasmus in wissenschaftlichen Arbeiten. Scribbr. Abgerufen am 16. Dezember 2024, von https://www.scribbr.de/wissenschaftliches-schreiben/tautologie-pleonasmus/

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Hennes Barnehl

Hi, ich bin Hennes und habe in meinem abgeschlossenen Politikstudium viel Spaß beim Verfassen wissenschaftlicher Texte gehabt. Deswegen möchte ich jetzt auch anderen Studierenden helfen, ihre Arbeiten zu verbessern.