Alliteration – Definition und Beispiele
Die Alliteration (lat. für ‚ad‘ = ‚zu‘ und ‚littera‘ = ‚Buchstabe‘) ist ein rhetorisches Stilmittel, bei dem zwei oder mehrere aufeinanderfolgende Wörter den gleichen Anfangsbuchstaben bzw. Anlaut haben.
Die Alliteration hat verschiedene Sonderformen und ist häufig in der Alltagssprache, der Literatur, den Medien, der Politik und der Werbung zu finden.
Sie hat die Wirkung, dass Aussagen einprägsamer werden und die Aufmerksamkeit der Lesenden oder Zuhörenden erregt wird.
Sonderform | Beispiel |
---|---|
Abweichender Anfangsbuchstabe, gleicher Anlaut | chronisch krank |
Tautogramm | Kleine Kinder können keinen Kaffee kochen. |
Wortkombination | Tontaube |
Zwillingsformel | Flora und Fauna |
Stabreim (germanische Dichtung) | „er ec eiga gat“ („der mein eigen ward“) |
Alliteration: Beispiele für alle Sonderformen
Die Alliteration hat verschiedene Sonderformen, für die sich mehrere Beispiele finden lassen. Du solltest die folgenden Sonderformen kennen:
Abweichender Anfangsbuchstabe
Bei dieser Sonderform liegt eine Alliteration vor, obwohl zwei oder mehrere Wörter abweichende Anfangsbuchstaben haben. Diese klingen aber gleich, haben also den gleichen Anlaut.
Im obigen Beispiel haben die Wörter ‚familiäres‘ und ‚Verhältnis‘ verschiedene Anfangsbuchstaben (‚f‘ und ‚v‘). Diese werden im Deutschen aber gleich ausgesprochen.
Daher haben die beiden Wörter den gleichen Anlaut.
Tautogramm
Das Tautogramm ist eine Sonderform der Alliteration, bei der alle Wörter eines Satzes, eines Verses oder eines ganzen Textes den gleichen Anfangsbuchstaben bzw. Anlaut haben.
Am obigen Beispiel erkennst du, dass Zungenbrecher meist Tautogramme sind.
Wortkombination
Eine Sonderform der Alliteration ist, dass die Alliteration selbst in nur einem Wort vorkommt.
Das Wort ist meist aus zwei oder mehreren Wörtern zusammengesetzt, die jeweils den gleichen Anfangsbuchstaben haben.
Zwillingsformel
Bei der Zwillingsformel als Sonderform der Alliteration sind zwei oder mehrere Wörter mit dem gleichen Anfangsbuchstaben bzw. Anlaut durch ein Bindewort wie ‚und‘ verbunden.
Stabreim
Beim Stabreim als Sonderform der Alliteration werden nur inhaltlich besonders wichtige aufeinanderfolgende Wörter betont. Die betonten Silben der Wörter haben den gleichen Anfangsbuchstaben, der immer ein Konsonant ist.
Konsonanten sind Buchstaben wie ‚h‘ und ‚k‘, also das Gegenteil von Vokalen (‚a‘, ‚e‘, ‚i‘, ‚o‘ und ‚u‘).
Die betonten Silben können am Anfang, in der Mitte oder am Ende eines Wortes stehen. Bei der typischen Alliteration liegt hingegen immer ein Anlaut vor, d. h., der Wortanfang wird betont.
Der Stabreim ist vielmehr ein Reimschema als ein Stilmittel. Er war in der altgermanischen Dichtung für das Reimen in Versen üblich und daher auf Gedichte beschränkt.
Alliteration: Wirkung und Funktion nach Verwendungsbereich
Im Allgemeinen sind die Wörter einer Alliteration einprägsamer und klingen in einem Satz rhythmischer. Auch lässt sich mit einer Alliteration Aufmerksamkeit erregen.
Die konkrete Wirkung und Funktion einer Alliteration variiert je nach Verwendungsbereich. Zu den wichtigsten Verwendungsbereichen einer Alliteration zählen:
Alltagssprache
In der Alltagssprache dienen Alliterationen dazu, Aussagen zu verstärken oder sich das Gesagte besser vorstellen zu können.
Im obigen Beispiel bildet die Alliteration aus den drei Wörtern ‚volle‘, ‚Fahrt‘ und ‚voraus‘ einen festen Ausdruck. Durch diesen wird die hohe Geschwindigkeit betont, mit der z. B. jemand Auto fährt.
Alliterationen sind in der Alltagssprache oft als Zungenbrecher zu finden. Zungenbrecher sind unterhaltsam, helfen aber auch dabei, die Sprechmuskulatur zu trainieren.
Literatur
In der Literatur kommen Alliterationen häufig in Gedichten vor. Als Stilmittel werden sie dort verwendet, um die Aufmerksamkeit der Lesenden zu erregen oder Aussagen zu betonen.
Mit Alliterationen kann in der Literatur auch eine bestimmte Wirkung wie Dramatik oder Ironie erzielt werden.
Mit dem obigen Beispiel der Alliteration verstärkt der Lyriker in seinem Gedicht, dass man das Leben so nehmen muss, wie es kommt. Die Wirkung des Verses erfolgt durch die Alliteration gezielter.
In der Literatur treten Alliterationen auch in Erzählungen und Geschichten auf, z. B. als Namen von Personen oder Figuren.
Medien
In den Medien, z. B. im Fernsehen, dem Rundfunk und der Presse, werden Alliterationen oft für Schlagzeilen und Überschriften eingesetzt. Diese fallen den Lesenden oder Zuschauenden so schneller auf.
Mit Alliterationen lässt sich in den Medien das Interesse der Lesenden oder Zuschauenden wecken und deren Aufmerksamkeit gewinnen.
Auch dienen Alliterationen in den Medien dazu, bestimmte Ereignisse zu dramatisieren oder zu emotionalisieren. So können z. B. die Verkaufszahlen einer Zeitung erhöht werden.
Alliterationen sind in den Medien ebenfalls häufig in den Namen von Sendungen und Programmen zu finden. Sie sind so einfach zu merken.
Politik
In der Politik werden Alliterationen benutzt, um die Aufmerksamkeit der Wählenden zu gewinnen und diese von politischen Inhalten zu überzeugen.
Alliterationen kommen in der Politik häufig in Reden und auf Wahlplakaten vor. Die entsprechende Botschaft ist für außenstehende Personen so einprägsamer.
Werbung
In der Werbung dienen Alliterationen dazu, weitere Kundschaft zu gewinnen. Werbeslogans mit Alliterationen sind einprägsamer und können das Interesse von Personen wecken. Häufig sind sie auch unterhaltsam.
Alliterationen können in der Werbung an den Namen oder die Marke eines Unternehmens angepasst sein, um die Zusammengehörigkeit zu einem Produkt zu betonen.
Unterschied zu anderen Stilmitteln
Die Alliteration ist anderen Stilmitteln ähnlich. Du solltest daher die folgenden Stilmittel kennen, um sie von einer Alliteration unterscheiden zu können:
Anapher
Die Anapher ist ein Stilmittel, bei dem ein oder mehrere Wörter am Anfang eines Satzes, eines Verses oder einer Strophe wiederholt werden. Die Wiederholung kann einmal oder mehrfach erfolgen.
Unterschied zur Alliteration: Ein oder mehrere Wörter werden am Beginn eines Satzes, einer Strophe oder eines Verses wiederholt.
Assonanz
Bei der Assonanz klingen die Vokale ‚a‘, ‚e‘, ‚i‘, ‚o‘ und ‚u‘ zweier oder mehrerer Wörter ähnlich.
Da sich die Vokale wiederholen, also einen Gleichklang aufweisen, wirken sie wie ein Reim. Sie müssen sich aber nicht tatsächlich reimen.
Wie im obigen Beispiel müssen die Wörter mit den ähnlich klingenden Vokalen nicht direkt aufeinanderfolgen, sondern können über Zeilen und Verse verteilt sein.
Eine Assonanz besteht nur aus Vokalen und nicht aus Konsonanten, d. h. aus allen anderen Buchstaben des Alphabets.
Unterschied zur Alliteration: Es werden nur gleichlautende Vokale von Wörtern wiederholt, die aufeinanderfolgen oder in verschiedenen Versen und Zeilen vorkommen.
Hendiadyoin
Das Hendiadyoin ist ein Stilmittel, bei dem zwei Wörter zusammen einen festen Ausdruck bilden und durch ein Bindewort wie ‚und‘ miteinander verknüpft sind.
Im obigen Beispiel wird durch den Ausdruck ‚Lust und Laune‘ verstärkt, dass etwas nach eigenem Belieben getan wird.
Ein Hendiadyoin wird zwar häufig als Alliteration gebildet, d. h., die Wörter haben den gleichen Anlaut. Das ist aber nicht zwingend notwendig.
Unterschied zur Alliteration: Die Bedeutung von zwei Wörtern ergibt sich aus deren Zusammengehörigkeit. Sie müssen dafür nicht den gleichen Anfangsbuchstaben bzw. Anlaut haben.
Homoioteleuton
Das Homoioteleuton ist ein Stilmittel, bei dem zwei oder mehrere aufeinanderfolgende Wörter oder Satzteile die gleiche Endung haben. Sie klingen also gleich bzw. reimen sich.
Unterschied zur Alliteration: Das Ende von Wörtern oder Satzteilen ist gleich und reimt sich.
Verwendung in wissenschaftlichen Arbeiten
Rhetorische Stilmittel wie Alliterationen solltest du in wissenschaftlichen Arbeiten wie einer Bachelor- oder einer Masterthesis besser vermeiden.
Denn in wissenschaftlichen Arbeiten ist es wichtig, Fakten und Beispiele möglichst genau und verständlich wiederzugeben. Stilmittel wie Alliterationen dienen hingegen dazu, die Sprache auszuschmücken.
In wissenschaftlichen Arbeiten sollte aber ein schlüssiger und sachlicher Inhalt im Vordergrund stehen.
Stilmittel wie Alliterationen solltest du also nur dann verwenden, wenn du z. B. in einer Hausarbeit ein Gedicht analysieren und derartige Stilmittel interpretieren sollst.
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Häufig gestellte Fragen
- Was ist eine Alliteration?
-
Eine Alliteration ist ein rhetorisches Stilmittel, bei dem zwei oder mehrere aufeinanderfolgende Wörter den gleichen Anlaut haben.
Alliterationen kommen in unterschiedlichen Bereichen wie der Alltagssprache, der Literatur, den Medien, der Politik und der Werbung vor.
Alliterationen haben auch verschiedene Sonderformen, z. B. das Tautogramm und die Zwillingsformel.
- Welche Wirkung und Funktion hat eine Alliteration?
-
Durch eine Alliteration lässt sich eine Aussage verstärken und Aufmerksamkeit erregen. Auch sind z. B. Werbeslogans, Überschriften oder Programmnamen durch eine Alliteration einprägsamer.
- Kann eine Alliteration in wissenschaftlichen Arbeiten benutzt werden?
-
Eine Alliteration sollte in wissenschaftlichen Arbeiten nicht benutzt werden, da rhetorische Stilmittel vielmehr dazu dienen, die Sprache zu gestalten.
In wissenschaftlichen Arbeiten muss die Sprache aber immer sachlich und präzise sein.
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