Das Sender-Empfänger-Modell einfach erklärt mit Beispielen
Im Sender-Empfänger-Modell von Shannon und Weaver werden Botschaften oder Aussagen von einer sendenden Person zu einer empfangenden Person transportiert.
Diese Botschaften müssen von der sendenden Person verschlüsselt und von der empfangenden Person wieder entschlüsselt werden. Das funktioniert nur, wenn keine Störungsquellen dazwischenkommen.
Das ist das Sender-Empfänger-Modell nach Shannon und Weaver mit Definitionen
Das Sender-Empfänger-Modell wurde in den 40er-Jahren von Shannon und Weaver entwickelt und ist auch unter Shannon-Weaver-Modell bekannt.
Das Modell wurde erstmals für Telefongespräche entwickelt, wird jedoch mittlerweile für verschiedenste Kommunikationsprozesse angewendet.
Der Kommunikationsprozess im Sender-Empfänger-Modell besteht aus 5 Elementen:
1. Botschaft | Die sendende Person möchte eine Botschaft an die empfangende Person übermitteln. |
---|---|
2. Signal | Dafür muss die Botschaft jedoch in Signale umgewandelt werden (codiert). |
3. Kanal | Signale können beispielsweise die Form von Sprache oder Schrift annehmen und werden über einen Kanal geschickt. |
4. Decodierung | Damit eine Botschaft von der empfangenden Person verstanden werden kann, muss sie in der Lage sein, die Signale zu entschlüsseln (decodieren). |
5. Störungen | Störungsquellen können den Kommunikationsprozess unterbrechen. |
Störungsquellen der Kommunikation
Die Kommunikation zwischen sendender und empfangender Person ist nur erfolgreich, wenn die gesendete und die empfangene Botschaft gleich sind.
Es gibt drei Störungsquellen, die den Kommunikationsprozess unterbrechen können:
- Geräusche: Technische Komplikationen wie das Rauschen in der Telefonleitung, Hintergrundgeräusche oder die Lautstärke des Gesagten können zu Verständnisproblemen führen.
- Sprache/Übersetzung: Sendende und empfangende Person müssen in der Lage sein, die gleichen Signale zu entschlüsseln. Das kann bei unterschiedlichen Sprachen oder der Verwendung von Übersetzungen Probleme bereiten.
- Kultur: Kommen die sendende und empfangende Person aus unterschiedlichen Kulturkreisen, sind bestimmte Signale nicht die gleichen und können falsch interpretiert werden.
Kritik am Sender-Empfänger-Modell
Das Sender-Empfänger-Modell ist ein wichtiges Modell für die Kommunikationswissenschaft, allerdings gibt es auch Kritik an dem Modell von Shannon und Weaver.
- Bedeutung oder Inhalt der Botschaft werden nicht beachtet. Es ist also unerheblich, ob es sich bspw. um eine Liebeserklärung oder eine Trennung handelt.
- Was und wie viel der Mensch tatsächlich von der Botschaft versteht, ist unerheblich.
- Das Modell beschäftigt sich nicht mit semantischen, sondern mit technischen Fragen.
- Kommunikation wird als einseitiger Prozess dargestellt und die sendende Person erhält kein Feedback von der empfangenden Person.
Weitere interessante Artikel
In unserer Wissensdatenbank findest du weitere anschauliche Artikel mit Erklärungen, Beispielen und Quizfragen zu Statistik, Methodik und verschiedenen Modellen und Konzepten.
Diesen Scribbr-Artikel zitieren
Wenn du diese Quelle zitieren möchtest, kannst du die Quellenangabe kopieren und einfügen oder auf die Schaltfläche „Diesen Artikel zitieren“ klicken, um die Quellenangabe automatisch zu unserem kostenlosen Zitier-Generator hinzuzufügen.