Externe Validität - Einfache Definition mit mehreren Beispielen
Externe Validität bezieht sich auf die Gültigkeit deiner Ergebnisse außerhalb deiner Forschung. Lassen sich die Ergebnisse generalisieren?
Wir zeigen dir anhand eines Beispiels, welche Faktoren einen Einfluss auf die externe Validität deiner Forschung für die wissenschaftliche Arbeit haben.
Externe Validität Definition
Die externe Validität beschäftigt sich damit, ob die Ergebnisse deiner Forschung auch auf die gesamte Bevölkerung oder andere Situationen, Gruppen oder Personen angewendet werden können.
Für die externe Validität muss zunächst einmal die interne Validität deiner wissenschaftlichen Arbeit gegeben sein. Messen deine Ergebnisse auch genau das, was sie messen sollen? Auch die Reliabilität der Forschung ist Voraussetzung für die externe Validität. Lässt sich deine Forschung reproduzieren?
Für quantitative Forschungen ist es daher wichtig, zu wissen, bis zu welchem Grad die Ergebnisse, die du erzielt hast, auch auf die gesamte Bevölkerung angewendet werden können. Das kannst du herausfinden, indem du prüfst, ob deine Stichprobe die gesamte Bevölkerung korrekt reflektiert. Die Stichprobe muss den richtigen Eigenschaften der Bevölkerung ähneln. Am besten bestimmst du diese Eigenschaften im Voraus.
In qualitativen Forschungen ist die externe Validität oft weniger wichtig, weil du mit kleinen Teilnehmergruppen arbeitest. Es ist auch nicht so, dass du mit Ergebnissen mit geringer externer Validität nichts anfangen kannst.
Beispielsweise kann deine Forschung über die Bewohner in deiner Nachbarschaft sehr bedeutend für deine Nachbarn sein, aber davon kann nicht auf alle Einwohner der Stadt geschlossen werden.
Einflussfaktoren auf die externe Validität
Anhand des folgenden Beispiels erklären wir die die verschiedenen Faktoren, die einen Einfluss auf die externe Validität deiner Forschung haben können.
Was kann also alles schiefgehen?
Interaktiver Testeffekt
Der interaktive Testeffekt kann nur vorkommen, wenn eine Prämessung, ein Testverfahren und eine Postmessung stattfinden, also bei zwei Messungen. Der Proband kann aufgrund der Prämessung unterschiedlich auf das Verfahren reagieren, beispielsweise, indem er ihm etwas mehr Aufmerksamkeit schenkt, als er es sonst tun würde.
Auswahl der Untersuchungsobjekte
Es ist ebenfalls wichtig, bei der Auswahl deiner Untersuchungsobjekte auf mögliche Auswirkungen auf die externe Validität zu achten. Denn diese sind maßgeblich für deine Forschung.
Die Antwort ist nein. Studenten der TU München sind möglicherweise mehr an Mathematikwissenschaften interessiert als beispielsweise Studenten der Humboldt-Universität Berlin, die vor allem für die Geisteswissenschaften bekannt ist, und schneiden daher in Mathe besser ab.
Wenn du den Effekt der Rechenübungen auf alle Studenten anwenden wolltest, hast du eine falsche Auswahl der Probanden getroffen. Stelle sicher, dass die Auswahl der Stichprobe der Gruppe ähnelt, von der du Ergebnisse ableiten willst.
Eine falsche Auswahl kann nicht nur bei der Auswahl der Probanden passieren, sondern beispielsweise auch in der Auswahl von Firmen oder Läden.
Jetzt könntest du schließen, dass die Ergebnisse dieser Untersuchung auf alle anderen McDonald’s-Restaurants zutreffen. Aber was ist, wenn du dein Testverfahren bei dem Menü durchgeführt hast, das es im McDrive gibt? Nicht jeder McDonald’s hat einen McDrive. Das bedeutet, dass die Ergebnisse nicht auf McDonald’s-Restaurants ohne McDrive angewendet werden können.
Die richtige Umgebung
Auch die Umgebung, in der du deine Forschung durchführst, kann sich auf die externe Validität auswirken. In vielen Fällen führt eine fremde Umgebung nämlich zu anderem Verhalten.
Die künstliche Situation im Labor (die Experimentsituation) kann eine Gefahr für die sogenannte ökologische Validität (die Generalisierbarkeit in der Praxis) darstellen. Was beispielsweise häufig in einer experimentellen Umgebung geschieht, ist, dass die Probanden mit dem Testleiter kooperieren, da sie für ihn oder sie gut abschneiden wollen.
Eine praktische Situation könnte in diesem Fall beispielsweise an einer Kasse in einem Laden sein, wo der Student berechnen soll, wie viel Wechselgeld er oder sie bekommen wird.
Häufig gestellte Fragen
- Was ist externe Validität?
-
Externe Validität ist ein Indikator für die Generalisierbarkeit von Studienresultaten. Wenn externe Validität gegeben ist, können die Testergebnisse einer Studie auf andere Situationen, Personen, Orte, etc. übertragen werden.
- Was ist der Unterschied zwischen interner und externer Validität?
-
Der Unterschied zwischen interner und externer Validität ist, dass sich die interne Validität auf die Struktur einer Studie und ihre Variablen bezieht, während sich die externe Validität darauf bezieht, wie generalisierbar die Ergebnisse auf andere Kontexte sind.
Interne Validität liegt vor, wenn die kausale Beziehung, die getestet werden soll, nicht durch andere Faktoren oder Variablen beeinflusst wird.
Externe Validität liegt vor, wenn die Konzeption der Forschung es zulässt, dass die Ergebnisse verallgemeinert werden können.
- Was erhöht die externe Validität?
-
Um die externe Validität zu erhöhen, muss überprüft werden, ob ein Experiment auch in einem anderen Kontext (z. B. anderes Alter oder Geschlecht der untersuchten Gruppe) mit denselben Ergebnissen wiederholt werden kann und somit Allgemeingültigkeit aufweist. Ist dies der Fall ist eine hohe externe Validität gegeben.
Beispiel klasische Konditionierung: Pawlow zeigte in seinem Experiment, dass die Speichproduktion von Hunden mit einer Glocke ausgelöst werden konnte, wenn die Glocke vorher oft genug vor die Fütterung geläutet wurde. Da spätere Experimente mit anderen Tierarten und Menschen einen Kausalzusammenhang zwischen einem Reiz und einer Reaktion zeigten, ist hier externe Validität gewährleistet.
Diesen Scribbr-Artikel zitieren
Wenn du diese Quelle zitieren möchtest, kannst du die Quellenangabe kopieren und einfügen oder auf die Schaltfläche „Diesen Artikel zitieren“ klicken, um die Quellenangabe automatisch zu unserem kostenlosen Zitier-Generator hinzuzufügen.