Warum du (fast) immer ein Komma vor ‚wenn‘ setzen musst
Im Normalfall kommt vor ‚wenn‘ ein Komma, nämlich dann, wenn mit diesem Bindewort ein Haupt- und ein Nebensatz verknüpft werden. Das kommt am häufigsten vor.
In einem Ausnahmefall ist das Komma vor ‚wenn‘ freiwillig, nämlich bei Wortkombinationen wie ‚wenn nötig‘, die mitten in einem Satz eingeschoben sind. Das kommt seltener vor.
Kategorie | Beispiel |
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‚wenn‘ zur Verbindung von Haupt- und Nebensatz | Komma setzen Es wäre schön, wenn die Kommaregeln im Deutschen immer einfach wären. |
‚wenn‘ als Teil einer Wortkombination für einen Einschub | Komma freiwillig Ich kann die Unterlagen[,] wenn nötig[,] für dich ausdrucken. |
Normalfall: ‚wenn‘ als Bindewort
Du musst immer ein Komma vor ‚wenn‘ setzen, wenn mit diesem Bindewort ein Hauptsatz und ein Nebensatz verknüpft werden.
Wie du anhand des obigen Beispiels sehen kannst, ist ‚wenn‘ in diesem Fall Teil des Nebensatzes. Um diesen vom Hauptsatz abzugrenzen, wird vor ‚wenn‘ ein Komma gesetzt.
Die Kommasetzung ist also wie jene bei anderen Bindewörtern, z. B. bei ‚aber‘, ‚ob‘ und ‚sondern‘.
Der Nebensatz mit ‚wenn‘ kann wie im folgenden Beispiel ein Bedingungssatz sein. Das heißt, es wird ausgedrückt, wie wahrscheinlich etwas ist.
Der Bedingungssatz mit ‚wenn‘ muss durch ein Komma vom Hauptsatz abgegrenzt werden. Das Komma steht dabei direkt vor dem Bindewort ‚wenn‘.
Der Nebensatz mit ‚wenn‘ kann aber auch ein Temporalsatz sein, es wird also eine Zeitangabe gemacht.
In diesem Beispiel ist die Zeitangabe der Sonnenaufgang. Auch hier muss ein Komma direkt vor ‚wenn‘ stehen, um Haupt- und Nebensatz voneinander abzugrenzen.
Ausnahmefall: ‚wenn‘ als Teil eines Einschubs
Du kannst freiwillig ein Komma vor ‚wenn‘ setzen, wenn dieses Wort zu einer Wortkombination wie ‚wenn gewünscht‘ oder ‚wenn möglich‘ gehört, die in einen Satz eingeschoben ist.
Falls du ein Komma setzen möchtest, z. B. zur besseren Lesbarkeit, solltest du ebenfalls ein Komma nach dem zweiten Wort (im vorigen Beispiel nach ‚gewünscht‘) setzen.
Wortkombinationen wie ‚wenn möglich‘ sind verkürzte Nebensätze, die als Floskeln verwendet werden. Weil sie so kurz sind, sind die Kommas freiwillig.
Wie du in diesem Beispiel sehen kannst, sind die Kommas bei einem verkürzten Nebensatz freiwillig. Bei einem komplett ausformulierten Nebensatz musst du sie aber setzen.
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Häufig gestellte Fragen
- Wann muss ein Komma vor ‚wenn‘ gesetzt werden?
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Es kommt ein Komma vor ‚wenn‘, wenn anhand dieses Bindeworts ein Haupt- und ein Nebensatz miteinander verknüpft werden.
Mit ‚wenn‘ wird dann jeweils der Nebensatz eingeleitet, der durch das Komma vom Hauptsatz abgegrenzt wird.
Beispiel: Die Fliegen vermehren sich, wenn du das Essen ständig auf dem Tisch stehen lässt.
- Wann kann freiwillig ein Komma vor ‚wenn‘ gesetzt werden?
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Du kannst freiwillig ein Komma vor ‚wenn‘ setzen, wenn dieses Bindewort zusammen mit einem anderen Wort wie ‚nötig‘ in einen Satz eingeschoben ist. In diesem Fall handelt es sich um einen verkürzten Nebensatz.
Falls du dich für die Kommasetzung entscheidest, muss ein Komma vor ‚wenn‘ und eines nach dem zweiten Wort stehen.
Beispiel: Larissa kann dir[,] wenn nötig[,] auch morgen schon beim Umzug helfen.
- Wird ein Komma vor Wortkombinationen wie ‚wenn nötig‘ gesetzt?
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Ein Komma vor ‚wenn nötig‘, ‚wenn möglich‘ oder anderen derartigen Wortkombinationen ist freiwillig, weil sie verkürzte Nebensätze darstellen und wie Floskeln verwendet werden.
Du kannst aber zur besseren Lesbarkeit oder Hervorhebung jeweils vor und nach einer solchen Wortkombination ein Komma setzen.
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