Dativ und Akkusativ: Unterschied + Übungen

Die beiden Fälle Dativ und Akkusativ werden hauptsächlich für Objekte im Satz verwendet.

Das Dativobjekt ist in der Regel eine Person. 

Das Akkusativobjekt kann eine Person oder eine Sache sein. 

In einem Satz kann sowohl ein Dativobjekt als auch ein Akkusativobjekt vorhanden sein. Wenn das der Fall ist, bezeichnet das Dativobjekt oft die empfangende Person und das Akkusativobjekt die Sache, um die es geht.

Tabelle: Sätze mit Dativ- und Akkusativobjekt
Satz mit Dativobjekt Ich danke dir.
Satz mit Akkusativobjekt (Person)

Satz mit Akkusativobjekt (Sache)

Ich grüße dich

Ich lese ein Buch.

Satz mit Dativ- und Akkusativobjekt Ich gebe dir ein Buch

Scribbrs kostenlose Rechtschreibprüfung
rechtschreibpruefung-allgemein

Fehler kostenlos beheben

Wie du Dativ und Akkusativ unterscheidest

Manchmal kannst du den Dativ an der typischen Dativendung ‚-m‘ am Ende eines Wortes erkennen (siehe dazu das Kapitel ‚Wie du Dativ und Akkusativ bildest‘).

In vielen Fällen kannst du den Dativ und Akkusativ aber nur unterscheiden, indem du nach dem entsprechenden Satzteil fragst:

  • Frage nach dem Dativ: wem?
  • Frage nach dem Akkusativ: wen oder was?
Beispiel: nach dem Dativ und Akkusativ fragen
Beispielsatz: Paul hat seiner Schwester Unrecht getan. 
Frage nach dem Dativ: Wem hat Paul Unrecht getan?
Frage nach dem Akkusativ: Wen oder was hat Paul Unrecht getan?
Ergebnis: ‚seiner Schwester‘ steht im Dativ

Beispielsatz: Daria trifft ihren Freund.
Frage nach dem Dativ: Wem trifft Daria?
Frage nach dem Akkusativ: Wen oder was trifft Daria?
Ergebnis: ‚ihren Freund‘ steht im Akkusativ

Beispielsatz: Florian kauft der Nachbarin ein Geschenk.
Frage nach dem Dativ 1: Wem kauft Florian ein Geschenk?
Frage nach dem Akkusativ 1: Wen oder was kauft Florian ein Geschenk?
Ergebnis 1: ‚der Nachbarin‘ steht im Dativ

Frage nach dem Dativ 2: Wem kauft Florian der Nachbarin?
Frage nach dem Akkusativ 2: Wen oder was kauft Florian der Nachbarin?
Ergebnis 2: ‚ein Geschenk‘ steht im Akkusativ

Möchtest du eine fehlerfreie Arbeit abgeben?

Mit einem Lektorat helfen wir dir, deine Abschlussarbeit zu perfektionieren.

Neugierig? Bewege den Regler von links nach rechts!

Zu deiner Korrektur

Dativ oder Akkusativ: Wann du welchen Fall verwendest

Wenn du einen Satz bildest, ist es wichtig, zu wissen, in welchen Fällen die Satzteile stehen müssen.

Der Fall ist meist von einem Wort der folgenden Wortarten abhängig:

Das Verb erfordert in der Regel ein oder mehrere Objekte in einem bestimmten Fall.

Eine Präposition erfordert eine Ergänzung in einem bestimmten Fall. 

Verben mit Dativ oder Akkusativ

Viele Verben erfordern ein Dativ- oder Akkusativobjekt. Welches Objekt notwendig ist, kannst du beispielsweise im (Online-)Wörterbuch nachschlagen.

Ein Dativobjekt wird durch das Wort ‚jemandem‘ bzw. die Abkürzung ‚jdm.‘ dargestellt.

Ein Akkusativobjekt wird durch das Wort ‚jemanden‘ bzw. die Abkürzung ‚jdn.‘ angezeigt. Wenn das Akkusativobjekt eine Sache bezeichnet, wird es durch ‚etwas‘ dargestellt.

Beispiel: Verben mit Dativ- und Akkusativobjekt
Verb: zuhören
Im Wörterbuch: jemandem zuhören
Beispielsatz: Er hört dem Lehrer zu.

Verb: lieben
Im Wörterbuch: jemanden lieben
Beispielsatz: Sie liebt ihn.

Verb: geben
Im Wörterbuch: jemandem etwas geben
Beispielsatz: Die Verkäuferin gibt dem Kunden die Ware

Tipp
Weitere Beispiele für Verben, die den Dativ oder Akkusativ erfordern, findest du in den Artikeln ‚Dativ‘ und ‚Akkusativ‘.

Präpositionen mit Dativ oder Akkusativ

Welche Präposition welchen Fall erfordert, muss leider auswendig gelernt werden, da es keine Regel dafür gibt. 

Wenn du nicht weißt, welchen Fall du nach einer bestimmten Präposition verwenden musst, kannst du einfach im (Online-)Wörterbuch nachschauen.

Die folgende Tabelle zeigt, welche Präpositionen nur mit Dativ oder Akkusativ verwendet werden.

Tabelle: Präpositionen nur mit Dativ oder Akkusativ
Präpositionen mit Dativ Präpositionen mit Akkusativ
  • ab
  • aus
  • außer
  • bei
  • gegenüber
  • mit
  • nach
  • nächst
  • nebst
  • seit
  • von
  • zu
  • zufolge
  • zuliebe
  • zunächst
  • zuwider
  • bis
  • durch
  • für 
  • gegen
  • ohne
  • um

Eine Besonderheit sind die sogenannten Wechselpräpositionen. Sie können mit Dativ und Akkusativ verwendet werden. Dabei gibt es aber einen Bedeutungsunterschied: 

  • Dativ: feste Position
  • Akkusativ: Richtung, in die etwas bewegt wird
Tabelle: Wechselpräpositionen
Dativ: feste Position Akkusativ: Richtung
Der Tisch steht neben der Couch Sie stellt den Tisch neben die Couch
Die Jacke hängt über dem Stuhl. Ich lege die Jacke über den Stuhl.
Der Staubsauger steht hinter der Tür. Er stellt den Staubsauger hinter die Tür.
Der Untersetzer liegt unter dem Glas. Sie legt den Untersetzer unter das Glas.
Die Figur befindet sich auf der Anrichte. Er stellt die Figur auf die Anrichte.
Das Wörterbuch steht zwischen den Lexika. Er schiebt das Wörterbuch zwischen die Lexika
Sie ist im Wohnzimmer. Sie geht ins Wohnzimmer.
Er wartet vor dem Eingang. Er stellt sich vor den Eingang.
Sie lehnt am Türrahmen. Sie lehnt sich an den Türrahmen.

Wie du Dativ und Akkusativ bildest

Im Folgenden zeigen wir dir, wie 

im Dativ und Akkusativ gebildet werden. 

Tipp
Wie du die verschiedenen Wortarten an die Fälle anpasst, wird im Artikel ‚Kasus bei Substantiven, Artikeln, Adjektiven und Pronomen‘ noch ausführlicher gezeigt.

Außerdem findest du weitere Tabellen in den Artikeln ‚Dativ‘ und ‚Akkusativ‘.

Substantive im Dativ und Akkusativ

Bei den Substantiven erkennst du den Unterschied zwischen Dativ und Akkusativ nur im Plural. Der Dativ Plural erhält im Gegensatz zum Akkusativ die Endung ‚-n‘.

Tabelle: Substantive im Dativ und Akkusativ
Dativ Akkusativ
Singular:
Maskulinum (dem) Hund (den) Hund
Femininum (der) Tochter  (die) Tochter
Neutrum (dem) Angebot (das) Angebot
Plural:
Maskulinum (den) Hunden (die) Hunde
Femininum (den) Töchtern (die) Töchter
Neutrum (den) Angeboten (die) Angebote

Bei einigen Substantiven gibt es allerdings auch im Plural keinen Unterschied zwischen Dativ und Akkusativ, weil alle Fälle im Plural die Endung ‚-n‘ oder ‚-s‘ haben.

Tabelle: Substantive ohne Unterschied zwischen Dativ und Akkusativ
Dativ Akkusativ
Singular:
Maskulinum (dem) Doktoranden  (den) Doktoranden
Femininum (der) Sache  (die) Sache
Neutrum (dem) Auto (das) Auto
Plural:
Maskulinum (den) Doktoranden (die) Doktoranden
Femininum (den) Sachen (die) Sachen
Neutrum (den) Autos (die) Autos

Artikel im Dativ und Akkusativ 

Bei den Artikeln unterscheiden sich Dativ und Akkusativ: 

  • in allen grammatischen Geschlechtern (= Genus)
  • sowohl im Singular als auch im Plural (= Numerus)

In der folgenden Tabelle siehst du die bestimmten Artikel.

Tabelle: bestimmte Artikel im Dativ und Akkusativ
Dativ Akkusativ
Singular:
Maskulinum dem den
Femininum der die
Neutrum dem das
Plural:
Maskulinum,
Neutrum,
Femininum
den die

Der folgenden Tabelle kannst du die unbestimmten Artikel im Dativ und Akkusativ entnehmen.

 

Tabelle: unbestimmte Artikel im Dativ und Akkusativ
Dativ Akkusativ
Singular:
Maskulinum einem einen
Femininum einer eine
Neutrum einem ein
Plural:
Maskulinum,
Neutrum,
Femininum

Pronomen im Dativ und Akkusativ 

Bei der Wahl der richtigen Pronomen kommt es oft zu Fehlern, weil die Pronomen im Dativ mit denen im Akkusativ verwechselt werden, beispielsweise ‚mir‘ und ‚mich‘.

Tipp
Wovon der Fall abhängt, erfährst du im Kapitel ‚Dativ oder Akkusativ: Wann du welchen Fall verwendest‘.

In der folgenden Tabelle siehst du eine Gegenüberstellung der Personalpronomen im Dativ und Akkusativ.

 

Tabelle: Personalpronomen im Dativ und Akkusativ
Dativ Akkusativ
Singular:
1. Person mir mich
2. Person dir dich
3. Person ihm / ihr  ihn / sie / es 
Plural:
1. Person uns uns
2. Person euch euch
3. Person ihnen sie

Auch bei den Possessivpronomen gibt es manchmal Schwierigkeiten. Wie die folgende Tabelle zeigt, erkennst du die Possessivpronomen im Dativ oft an der Dativendung ‚-m‘.

  

Tabelle: Possessivpronomen im Dativ und Akkusativ
Dativ Akkusativ
Singular:
1. Person meinem / meiner  meinen / meine / mein
2. Person deinem / deiner deinen / deine / dein 
3. Person seinem / seiner

ihrem / ihrer 

seinen / seine / sein

ihren / ihre / ihr

Plural:
1. Person unserem / unserer unseren / unsere / unser
2. Person eurem / eurer euren / eure / euer
3. Person ihrem / ihrer ihren / ihre / ihr

Übungen: Dativ oder Akkusativ

Im Folgenden findest du verschiedene Übungen zur Verwendung des Dativs und des Akkusativs.

Übung 1: Bestimme den Fall der unterstrichenen Objekte.
  1. Bianca lädt ihre Mitschülerin ins Kino ein. 
  2. Ich kenne ihn schon seit 20 Jahren. 
  3. Die Tasche gehört mir.
  4. Er sieht den Film schon zum dritten Mal.
  5. Murat erzählt seiner Tochter eine Geschichte.
  1. Akkusativ (Wen oder was lädt Bianca ins Kino ein?)
  2. Akkusativ (Wen oder was kenne ich schon seit 20 Jahren?)
  3. Dativ (Wem gehört die Tasche?)
  4. Akkusativ (Wen oder was sieht er schon zum dritten Mal?)
  5. seiner Tochter: Dativ (Wem erzählt Murat eine Geschichte?)
    eine Geschichte: Akkusativ (Wen oder was erzählt Murat seiner Tochter?)
Übung 2: Verwende nach der Präposition den richtigen Fall.
  1. Melanie ist bei (ihre Freundin) zu Besuch.
  2. Timo hat ein Geschenk für (sein Vater) gekauft.
  3. Du willst immer mit (der Kopf) durch (die Wand). 
  4. Gehst du heute noch zu (der Supermarkt)?
  5. Sie möchte etwas ohne (er) unternehmen.
  1. Melanie ist bei ihrer Freundin (Dativ) zu Besuch.
  2. Timo hat ein Geschenk für seinen Vater (Akkusativ) gekauft. 
  3. Du willst immer mit dem Kopf (Dativ) durch die Wand (Akkusativ). 
  4. Gehst du heute noch zu dem/zum Supermarkt (Dativ)?
  5. Sie möchte etwas ohne ihn (Akkusativ) unternehmen. 
Übung 3: Setze die genannten Pronomen im richtigen Fall ein.
  1. Hast du (Personalpronomen, 1. Person Singular) angerufen?
  2. Marcel hat (Personalpronomen, 3. Person Singular) das Geld schon zurückgegeben.
  3. Ich mag (Possessivpronomen, 2. Person Plural) Haus.
  4. Hast du (Possessivpronomen, 2. Person Singular) Schlüssel wiedergefunden?
  5. Das habe ich (Possessivpronomen, 1. Person Plural) Englischlehrer erzählt.
  1. Hast du mich (Akkusativ) angerufen?
  2. Marcel hat ihm/ihr (Dativ) das Geld schon zurückgegeben.
  3. Ich mag euer (Akkusativ) Haus. 
  4. Hast du deinen (Akkusativ) Schlüssel wiedergefunden?
  5. Das habe ich unserem (Dativ) Englischlehrer erzählt.

Möchtest du eine fehlerfreie Arbeit abgeben?

Mit einem Lektorat helfen wir dir, deine Abschlussarbeit zu perfektionieren.

Neugierig? Bewege den Regler von links nach rechts!

Zu deiner Korrektur

Häufig gestellte Fragen

Wann benutze ich den Dativ und wann den Akkusativ?

Dativ und Akkusativ verwendest du für Objekte im Satz.

Welchen Fall du nutzen musst, hängt von anderen Wörtern im Satz ab, beispielsweise von dem Verb oder einer Präposition.

Wie unterscheide ich Dativ und Akkusativ?

Ob ein Satzteil im Dativ oder Akkusativ steht, erkennst du, wenn du nach dem Satzteil fragst:

  • Frage nach dem Dativ: wem?
  • Frage nach dem Akkusativ: wen oder was?

Zudem weisen Wörter im Dativ häufig die Endung ‚-m‘ auf.

Was ist der Unterschied zwischen ‚mir‘ und ‚mich‘?

Bei ‚mir‘ und ‚mich‘ handelt es sich um Personalpronomen im Dativ und Akkusativ.

Das Wort ‚mir‘ ist das Personalpronomen der 1. Person Singular im Dativ.

Das Wort ‚mich‘ ist das Personalpronomen der 1. Person Singular im Akkusativ.

Diesen Scribbr-Artikel zitieren

Wenn du diese Quelle zitieren möchtest, kannst du die Quellenangabe kopieren und einfügen oder auf die Schaltfläche „Diesen Artikel zitieren“ klicken, um die Quellenangabe automatisch zu unserem kostenlosen Zitier-Generator hinzuzufügen.

Schrader, T. (2023, 29. November). Dativ und Akkusativ: Unterschied + Übungen. Scribbr. Abgerufen am 23. Dezember 2024, von https://www.scribbr.de/faelle/dativ-und-akkusativ/

War dieser Artikel hilfreich?
Tanja Schrader

Tanja hat einen Masterabschluss in der Germanistik und daher viel Erfahrung im Anfertigen von wissenschaftlichen Arbeiten. Seit 2017 hilft sie als Korrektorin Studierenden dabei, ihre Haus- und Abschlussarbeiten erfolgreich zu bestehen. Aufgrund ihrer Leidenschaft für die Sozialwissenschaften studiert sie aktuell nebenberuflich noch Politik und Soziologie.