Warum du (fast) immer ein Komma vor ‚wenn‘ setzen musst

Im Normalfall kommt vor ‚wenn‘ ein Komma, nämlich dann, wenn mit diesem Bindewort ein Haupt- und ein Nebensatz verknüpft werden. Das kommt am häufigsten vor.

In einem Ausnahmefall ist das Komma vor ‚wenn‘ freiwillig, nämlich bei Wortkombinationen wie ‚wenn nötig‘, die mitten in einem Satz eingeschoben sind. Das kommt seltener vor.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚wenn‘
Kategorie Beispiel
‚wenn‘ zur Verbindung von Haupt- und Nebensatz Komma setzen
Es wäre schön, wenn die Kommaregeln im Deutschen immer einfach wären.
‚wenn‘ als Teil einer Wortkombination für einen Einschub Komma freiwillig
Ich kann die Unterlagen[,] wenn nötig[,] für dich ausdrucken.

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Worteinheit ‚und dass‘: Komma nie setzen

Es wird nie ein Komma vor ‚und dass‘ gesetzt, weil durch das Bindewort ‚und‘ zwei aufeinanderfolgende Nebensätze miteinander verbunden werden.

Das gilt unabhängig davon, dass direkt nach ‚und‘ das Bindewort ‚dass‘ folgt.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚und dass‘
Kategorie Beispiel
‚und dass‘ zur Verbindung von Nebensätzen kein Komma setzen
Mir gefällt nicht, dass du das witzig findest und dass du darüber lachst.

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Satzverbindung ‚ohne dass‘: Komma (fast) immer davor setzen

Du musst immer vor ‚ohne dass‘ ein Komma setzen, wenn davor keine weiteren Wörter wie ‚auch‘ stehen. Das Komma wird dann gesetzt, um Haupt- und Nebensatz abzugrenzen.

Nur wenn ‚ohne dass‘ um andere Wörter ergänzt wird, steht kein Komma vor ‚ohne dass‘, sondern vor den ergänzten Wörtern.

Weil ‚ohne‘ und ‚dass‘ eine feste Einheit bilden, steht kein zusätzliches Komma zwischen diesen beiden Bindewörtern.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚ohne dass‘
Kategorie Beispiel
‚ohne dass‘ alleine stehend Komma setzen
Er hat das Haus verlassen, ohne dass er hierfür einen Grund angab.
‚ohne dass‘ um weitere Wörter ergänzt kein Komma setzen
Wir werden die Klausur bestehen, auch ohne dass wir uns vorbereiten.

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Bei ‚zum einen … zum anderen‘ Komma (fast) immer setzen

Du musst immer ein Komma bei dem mehrteiligen Bindewort ‚zum einen … zum anderen‘ setzen, wenn das Bindewort ‚und‘ nicht dazwischen steht.

Du darfst nie ein Komma setzen, wenn das Bindewort ‚und‘ enthalten ist, also ‚zum einen und zum anderen‘.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚zum einen … zum anderen‘
Kategorie Beispiel
‚zum einen … zum anderen‘ ohne ‚und‘ Komma setzen
Ich habe zum einen keine Lust, zum anderen mag ich Partys ohnehin nicht.
‚zum einen … zum anderen‘ mit ‚und‘ kein Komma setzen
Sein Verhalten ist zum einen unangemessen und zum anderen kindisch.

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Wann du ein Komma vor ‚ob‘ setzen musst

Im Normalfall musst du ein Komma vor ‚ob‘ setzen, nämlich dann, wenn ‚ob‘ als Bindewort zwischen einem Haupt- und einem Nebensatz oder für Aufzählungen verwendet wird.

In drei Ausnahmefällen darfst du kein Komma vor ‚ob‘ setzen: Entweder wird ‚ob‘ für irreale Vergleichssätze (‚als ob‘), zur Bestätigung einer Aussage (‚und ob‘) oder als Präposition für Ortsangaben benutzt.

In einem Fall kannst du freiwillig ein Komma vor ‚ob‘ setzen, nämlich dann, wenn ‚ob‘ in mehrteiligen Fügungen (z. B. ‚je nachdem ob‘) vorkommt.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚ob‘
Kategorie Beispiel
‚ob‘ als Bindewort Komma setzen
Ich frage mich, ob er den Brief gelesen hat.
Aufzählung mit ‚ob‘ Komma setzen
Ob du, ob Frau Eggers, ob irgendjemand anders das macht: Das ist dem Chef egal.
Irrealer Vergleichssatz mit ‚als ob‘ kein Komma setzen
Warum tust du so, als ob dich das nichts angehen würde?
Bestätigung einer Aussage mit ‚und ob‘ kein Komma setzen
Du willst doch heiraten, oder? – Und ob ich das will!
Verwendung von ‚ob‘ als Präposition für Ortsangaben kein Komma setzen
Rothenburg ob der Tauber ist bei Reisenden besonders beliebt.
Mehrteilige Fügung mit ‚ob‘ Komma freiwillig
Wir können Ihnen ein Angebot unterbreiten, je nachdem[,] ob Ihnen die Konditionen zusagen.

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Oxymoron: Beispiele und Definition

Ein Oxymoron ist ein rhetorisches Stilmittel, das einen Widerspruch in sich selbst darstellt. Der Widerspruch kann sich in einem Wort oder in zwei aufeinanderfolgenden Wörtern zeigen.

Beispiel: Oxymoron
Ein Wort: Plastikglas

Zwei Wörter: rundes Quadrat

Oxymora dienen dazu, durch ihre Widersprüchlichkeit eine Mehrdeutigkeit aufzuzeigen und Aufmerksamkeit zu erregen.

Du findest sie besonders häufig im Alltag, in der Literatur und in der Werbung.

Beispiele von Oxymora je nach Verwendungsbereich
Verwendungsbereich Beispiel
Alltag Winziger Riese
Literatur „Rotwein ist für alte Knaben eine von den besten Gaben.“ (Wilhelm Busch)
Werbung „Die neue Back-Tradition“ (Netto Backstube)

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Der Ausdruck ‚wie besprochen‘: Komma meistens freiwillig

Das Komma vor ‚wie besprochen‘ ist freiwillig, wenn ‚wie besprochen‘ einen kurzen Nebensatz bildet oder um nur wenige Wörter ergänzt wird. Das Komma dient in diesem Fall meist der besseren Lesbarkeit.

Du setzt nur ein Komma, wenn ‚wie besprochen‘ in einem längeren Nebensatz mit mehreren Wörtern benutzt wird.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚wie besprochen‘
Kategorie Beispiel
‚wie besprochen‘ in verkürztem Nebensatz Komma freiwillig
Wie besprochen[,] sende ich Ihnen anbei die Unterlagen zu.
‚wie besprochen‘ in längerem Nebensatz Komma setzen
Wie wir bereits vergangene Woche während des Meetings besprochen haben, sollen die Gäste am Empfang abgeholt werden.

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‚Mit freundlichen Grüßen‘: Komma nie setzen

Du darfst nach ‚mit freundlichen Grüßen‘ kein Komma setzen, weil es sich um eine abschließende Grußformel handelt. Dieser Fehler wird sehr häufig gemacht.

mit freundlichen grussen komma

Bei einer Grußformel am Ende einer E-Mail oder eines Briefes wird grundsätzlich nie ein Komma gesetzt.

Das gilt auch dann, wenn ‚mit freundlichen Grüßen‘ Teil eines vorangehenden Satzes ist.

Übersicht über die Kommasetzung bei ‚mit freundlichen Grüßen‘
Kategorie Beispiel
‚mit freundlichen Grüßen‘ alleinstehend
kein Komma setzen

Mit freundlichen Grüßen

Lars Kramer

‚mit freundlichen Grüßen‘ als Teil eines vorangehenden Satzes
kein Komma setzen

Ich freue mich auf das Gespräch und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Camille Durand

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Antithese: Beispiele und Wirkung

Bei einer Antithese (griechisch ‚antithésis‘ = ‚Gegensatz‘) handelt es sich um eine Gegenbehauptung in Bezug auf eine vorige These bzw. Behauptung.

Eine Antithese kann ein ganzer Satz sein, z. B. eine Antwort auf eine Behauptung in einer Diskussion, oder aus gegensätzlichen Begriffen bestehen.

Beispiel: Antithese aus gegensätzlichen Begriffen
Freund und Feind

Eine Antithese ist gleichzeitig ein Stilmittel, wenn sie bewusst eingesetzt wird, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen, z. B. um Gegensätze zu verstärken oder zum Nachdenken anzuregen.

Antithesen findest du häufig im Alltag, in der Literatur und in der Werbung.

Beispiele von Antithesen je nach Verwendungsbereich
Verwendungsbereich Beispiel
Alltag „Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.“ (Stephan Remmler)
Literatur „Der Herrscher muß hart sein können, und mein Herz ist weich.“ („Maria Stuart“ von Friedrich Schiller)
Werbung Heißgeliebt und kalt getrunken“ (Doornkaat)

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Anapher – Beispiele und Wirkung

Eine Anapher (griechisch ‚anaphorá‘ = ‚Rückbeziehung‘) ist ein rhetorisches Stilmittel, bei dem Wörter am Anfang aufeinanderfolgender Sätze, Satzteile, Strophen oder Verse einmal oder mehrfach wiederholt werden.

Beispiel: Anapher
Sie kochte innerlich. Sie war wütend. Sie beschwerte sich aber nie.

Eine Anapher hat die Wirkung, dass ein Text rhythmischer und strukturierter erscheint. Auch können bestimmte Wörter als bedeutsam hervorgehoben werden.

Anaphern findest du in verschiedenen Bereichen: der Literatur, der Rhetorik (z. B. in Reden) und der Werbung.

Beispiele für Anaphern je nach Verwendungsbereich
Verwendungsbereich Beispiel
Literatur Alle Herzen sind froh, alle Herzen sind frei“ („John Maynard“ von Theodor Fontane)
Rhetorik Ich habe einen Traum, dass […] der Staat Mississippi […] zu einer Oase der Freiheit und Gerechtigkeit transformiert wird.

Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder […] in einer Nation leben werden, in der sie […] nach dem Wesen ihres Charakters beurteilt werden.“ (Martin Luther King)

Werbung Noch intuitiver. Noch intelligenter. Noch mehr du.“ (Apple watchOS)

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