Personifikation: Beispiele, Wirkung und Definition
Die Personifikation ist ein Stilmittel, mit dem Tiere, Naturerscheinungen (z. B. Pflanzen und das Wetter), Gegenstände und abstrakte Begriffe wie Gerechtigkeit vermenschlicht werden.
Das heißt, ihnen werden menschliche Eigenschaften wie Lachen oder Weinen zugeschrieben, wodurch sie lebendiger wirken.
Eine Personifikation kannst du im Alltag, in der Literatur, der Politik, der Religion und der Werbung finden.
Beispiele für Personifikationen je nach Verwendungsbereich
Verwendungsbereich | Beispiel |
---|---|
Alltag | Meine Orchidee mag klassische Musik. |
Literatur | „Ich glaube, die Wellen verschlingen / Am Ende Schiffer und Kahn;“ („Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“ von Heinrich Heine) |
Politik | „Unser demokratischer Staat mildert die härtesten Belastungen.“ (Frank-Walter Steinmeier) |
Religion | Göttin Eos (für Morgenröte) |
Werbung | „Die könnte Ihrem Slip so passen!“ (Alldays) |
Beispiele der Personifikation für alle Bereiche
Die Personifikation ist ein beliebtes Stilmittel, das du in den folgenden Bereichen finden kannst:
Personifikation im Alltag
Im Alltag benutzen wir häufig Personifikationen, um etwas zu vermenschlichen. Eine Personifikation kann dabei ein Nomen sein.
Die obige Figur Väterchen Frost stammt aus Russland und ist die Personifikation des Winters. Sie ist mit dem Weihnachtsmann vergleichbar und bringt Geschenke für Kinder.
Eine Personifikation kann aber auch ein Adjektiv sein, durch das eine Sache eine menschliche Eigenschaft erhält.
Das vorige Beispiel zeigt, dass einer abstrakten Sache, nämlich Ungerechtigkeit, eine menschliche Eigenschaft zugeschrieben wird. Denn eigentlich kann nur ein Mensch schreien.
Eine Personifikation findest du auch häufig in Form eines Verbs.
Wie du sehen kannst, handelt es sich bei diesem Beispiel um eine Personifikation, denn eine Katze kann nicht sprechen. Sie wird also vermenschlicht.
Personifikation in der Literatur
In der Literatur findest du häufig Personifikationen als sprachliche Mittel, z. B. in Gedichten.
Im obigen Beispiel wird dem Rauch die menschliche Eigenschaft des Suchens zugeschrieben. Daher liegt eine Personifikation vor.
Personifikationen werden ebenfalls in Fabeln eingesetzt, in denen sich meist Tiere wie Menschen verhalten.
Die Personifikation hat in Fabeln den Zweck, eine allgemeingültige Moral aufzuzeigen, an der sich Menschen im Leben orientieren sollen.
Auch in Märchen ist es typisch, dass z. B. Pflanzen wie Menschen auftreten, wie du anhand des nächsten Beispiels sehen kannst.
Personifikation in der Politik
Ein weiterer Bereich, in dem du auf Personifikationen stößt, ist die Politik, z. B. in politischen Reden. Dort werden sie wie die Akkumulation oder die Anapher als rhetorische Mittel eingesetzt.
In diesem Beispiel werden Religionen vermenschlicht. Denn nur Personen können tatsächlich aufeinander zugehen.
Durch diese Formulierung wird die zu bewältigende Aufgabe besonders deutlich.
Personifikation in der Religion
In Religionen wurden und werden auch heute noch Naturerscheinungen wie die Sonne häufig personifiziert bzw. als Gottheit dargestellt.
Solche Personifikationen sind auch für Wetterereignisse typisch, wie dir das nachfolgende Beispiel zeigt.
Personifikation in der Werbung
Personifikationen sind vor allem in der Werbung zu finden, da Stilmittel dort gerne eingesetzt werden, um ein Produkt oder eine Dienstleistung vorzustellen.
In diesem Beispiel werden Waschmaschinen vermenschlicht, indem ihnen die Eigenschaft zugeschrieben wird, zu leben.
Auch in Produktbeschreibungen sind häufig Personifikationen enthalten, wie das nächste Beispiel verdeutlicht.
Dieses Beispiel beinhaltet zwei Personifikationen: Zum einen wird das Schnuppern vermenschlicht, indem ihm die Eigenschaft zugeschrieben wird, zum Tanzen veranlassen zu können. Zum anderen können Hunde nicht tanzen.
Personifikation: Wirkung und Funktion einfach erklärt
Die Wirkung der Personifikation ist wie bei jedem Stilmittel vom Kontext abhängig. Generell lässt sich die Wirkung aber wie folgt zusammenfassen:
- Inhalte werden lebendiger dargestellt und sind besser vorstellbar. Vor allem abstrakte Dinge wie Liebe oder Ungerechtigkeit werden durch Personifikationen verständlicher.
- Die Aufmerksamkeit der Lesenden oder Zuhörenden wird erhöht, da die Personifikation von z. B. Gegenständen zunächst ungewohnt erscheint.
- Dinge können durch die Personifikation aufgewertet werden, indem sie sich wie Menschen verhalten.
- Dinge können durch die Personifikation besonders machtvoll wirken, z. B. das Wetter, auf das der Mensch keinen Einfluss hat.
Abgrenzung der Personifikation von anderen Stilmitteln im Gedicht
Die Personifikation wird wie die Allegorie und die Metapher häufig als sprachliches Mittel in Gedichten verwendet.
Da sich diese drei sprachlichen Mittel ähneln, ist es wichtig, dass du sie voneinander unterscheiden kannst.
Wie du in diesem Beispiel sehen kannst, wird dem Sturm bei der Personifikation die menschliche Eigenschaft zugeschrieben, grimmig zu sein.
Bei der Allegorie wird eine Figur, die bestimmte Merkmale aufweist (z. B. Herkules’ Stärke), zur Beschreibung einer abstrakten Sache (Kraft des Volkes) verwendet.
Bei der Metapher wird die Bedeutung eines Begriffs auf einen anderen übertragen, wodurch eine neue Bedeutung entsteht. Im obigen Beispiel ist also nicht gemeint, dass jemand gerne warm duscht, sondern zu sensibel ist.
Gegenteil der Personifikation: die Depersonifikation
Die Depersonifikation oder Versachlichung ist das Gegenteil der Personifikation und bedeutet, dass Menschen nichtmenschliche Eigenschaften zugeschrieben werden.
In diesem Gedichtvers siehst du, dass Menschen als Fassaden beschrieben werden. Sie werden also zu Gegenständen gemacht und nicht mehr als Personen angesehen.
Häufig gestellte Fragen
- Was ist eine Personifikation?
-
Eine Personifikation ist ein Stilmittel, bei dem Gegenständen, abstrakten Dingen wie Liebe, Tieren, dem Wetter usw. menschliche Eigenschaften zugeschrieben werden. Das heißt, sie verhalten sich wie Menschen.
- Was sind Beispiele für eine Personifikation?
-
Beispiele für eine Personifikation sind:
- als Nomen: römischer Gott Neptun (Personifikation des Meeres)
- als Adjektiv: lachende Möwe
- als Verb: Die Regentropfen hüpfen auf und ab.
- Welche Wirkung hat eine Personifikation?
-
Eine Personifikation hat je nach ihrem Einsatzzweck eine unterschiedliche Wirkung. Typisch sind die folgenden Wirkungsweisen:
- Inhalte wirken lebendiger und sind leicht vorstellbar.
- Die Lesenden oder Zuhörenden sind aufmerksamer.
- Abstrakte Dinge, Gegenstände usw. werden aufgewertet.
- Dinge wirken besonders machtvoll und unabhängig von Menschen.
- Wie ist eine Personifikation in Gedichten zu erkennen?
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Eine Personifikation erkennst du in Gedichten daran, dass einem Gegenstand, einem Tier, einer Pflanze usw. eine menschliche Eigenschaft zugeschrieben wird.
Wenn eine Pflanze in einem Gedicht z. B. spricht, weißt du, dass eine Personifikation vorliegt. Denn in Wirklichkeit können nur Menschen sprechen.
- Was ist der Unterschied zwischen Personifikation, Allegorie und Metapher?
-
Der Unterschied zwischen Personifikation, Allegorie und Metapher ist:
- Personifikation (Vermenschlichung): Einem Gegenstand, einem Tier, einer Naturerscheinung usw. wird eine menschliche Eigenschaft zugeordnet.
- Allegorie (bildliche Umschreibung): Etwas Abstraktes wie Wut oder Frieden wird zum besseren Verständnis durch ein Sinnbild dargestellt.
- Metapher (Bedeutungsübertragung): Die Bedeutung eines Wortes wird auf ein anderes Wort übertragen. Es entsteht somit eine neue Bedeutung.
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