Komma vor ‚um‘: wann du ein Komma setzen musst

Im Normalfall setzt du ein Komma vor ‚um‘. Das ist der Fall, wenn ‚um‘ als Bindewort verwendet wird. Auf diese Weise werden ein Haupt- und ein Nebensatz miteinander verbunden.

In zwei Ausnahmefällen setzt du kein Komma vor ‚um‘, nämlich dann, wenn ‚um‘ als Adverb oder als Präposition gebraucht wird.

Als Adverb ist ‚um‘ im Sinne von ‚ungefähr‘ zu verstehen, während mit ‚um‘ als Präposition Orts- und Zeitangaben ausgedrückt werden.

Übersicht über die Kommasetzung vor ‚um‘
Kategorie Beispiel
‚um‘ als Bindewort Komma setzen
Wir leben nicht, um nur zu arbeiten.
‚um‘ als Adverb kein Komma setzen
Das iPhone 14 wird wohl um die 800 € kosten.
‚um‘ als lokale oder zeitliche Präposition kein Komma setzen
Lokal: Der Ball rollte um die Ecke herum.

Zeitlich: Ihr könnt heute Abend um 19 Uhr kommen.

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Dann setzt du ein Komma vor ‚um‘

Du musst immer ein Komma vor ‚um‘ setzen, wenn ‚um‘ in einem Satz als Bindewort benutzt wird. Es werden dann ein Hauptsatz und ein Nebensatz miteinander verbunden.

Beispiel: ‚um‘ als Bindewort
Ich will nochmal studieren, um etwas Neues zu lernen.

Das Komma steht vor ‚um‘, weil mit ‚um‘ als Bindewort stets ein Nebensatz eingeleitet wird. Zwischen Haupt- und Nebensatz steht immer ein Komma.

Gleichzeitig enthält der Nebensatz immer eine Infinitivgruppe. Eine Infinitivgruppe besteht aus der Grundform eines Verbs (‚lernen‘), dem Wort ‚zu‘ (‚zu lernen‘) und eventuell anderen Wörtern (‚etwas Neues zu lernen‘).

Das heißt, das Bindewort ‚um‘ ist immer mit einer Infinitivgruppe verbunden. Im mit ‚um‘ eingeleiteten Nebensatz findest du daher stets die Wortkombination ‚um zu‘.

Die beiden Wörter ‚um‘ und ‚zu‘ können direkt aufeinanderfolgen, müssen aber nicht. Das Komma steht aber in allen Fällen vor ‚um‘.

Beispiel: ‚um zu‘ im Nebensatz
‚um‘ und ‚zu‘ folgen direkt aufeinander: Ich muss viel lernen, um zu bestehen.

‚um‘ und ‚zu‘ folgen nicht direkt aufeinander: Wir müssen viel lernen, um die Prüfung zu bestehen.

Du kannst dir also merken, dass ein Komma vor ‚um zu‘ bzw. einer Infinitivgruppe mit ‚um‘ stehen muss.

Mithilfe einer professionellen Rechtschreibprüfung kannst du die Kommasetzung prüfen.

Ein Komma musst du auch setzen, wenn die Infinitivgruppe am Anfang steht. Es ändert sich nur die Reihenfolge von Nebensatz und Hauptsatz, was keinen Einfluss auf die Kommasetzung hat.

Beispiel: Infinitivgruppe am Satzanfang
Um die Krise zu überstehen, müssen die Bürger den Gürtel enger schnallen.

In einem Satz mit ‚um‘ als Bindewort ist das Subjekt, also das handlungsausführende Element (im folgenden Beispiel ‚du​​‘), sowohl im Hauptsatz als auch im Nebensatz gleich. Es steht nur einmal im Hauptsatz.

Beispiel: gleiches Subjekt in Haupt- und Nebensatz
Du solltest in den Supermarkt gehen, um für das Abendessen einzukaufen.

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Dann setzt du kein Komma vor ‚um‘

Du setzt kein Komma vor ‚um‘, wenn ‚um‘ in einem Satz nicht als Bindewort verwendet wird. Das betrifft zwei Ausnahmefälle, in denen ‚um‘ eine der folgenden Wortarten ist:

  1. ‚um‘ als Adverb
  2. ‚um‘ als Präposition

‚um‘ als Adverb

Du setzt kein Komma vor ‚um‘, wenn ‚um‘ in einem Satz als Adverb gebraucht wird.

Ein Adverb ist ein Umstandswort, mit dem ein anderes Wort, z. B. ein Adjektiv (‚lustig‘) oder ein Verb (‚lachen‘), näher bestimmt wird.

Beispiel: ‚um‘ als Adverb
Ich habe um die 50 Bücher in meinem Bücherregal stehen.

Im obigen Beispiel wird mit dem Adverb ‚um‘ das Substantiv ‚Bücher‘ näher bestimmt. Das Adverb kann hier auch im Sinne von ‚etwa‘ oder ‚ungefähr‘ verstanden werden.

Beispiel: ‚etwa‘/‚ungefähr‘ anstelle von ‚um‘
Ich habe etwa/ungefähr 50 Bücher in meinem Bücherregal stehen.

‚um‘ als Präposition

Du setzt kein Komma vor dem Wort ‚um‘, wenn dieses die Funktion einer Präposition hat.

Präpositionen sind Verhältniswörter. Es kann zwischen lokalen Präpositionen wie ‚über‘ und ‚zwischen‘ sowie zeitlichen Präpositionen wie ‚seit‘ und ‚vor‘ unterschieden werden.

Beispiel: ‚um‘ als lokale Präposition
Die Welt dreht sich nicht nur um dich.

Ein Beispiel für ‚um‘ als zeitliche Präposition findest du nachfolgend.

Beispiel: ‚um‘ als zeitliche Präposition
Treffen wir uns um Mitternacht vor dem Imbiss?

Weitere hilfreiche Kommatipps

Neben ‚um‘ gibt es viele andere Bindewörter im Deutschen, um einen Haupt- und einen Nebensatz miteinander zu verbinden:

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Häufig gestellte Fragen

In welchem Fall wird ein Komma vor ‚um‘ gesetzt?

Im Normalfall setzt du ein Komma vor ‚um‘, wenn ‚um‘ in einem Satz als Bindewort dient. Mit ‚um‘ wird dann ein Nebensatz eingeleitet, der durch ein Komma vom Hauptsatz abgetrennt wird.

In welchen Fällen wird kein Komma vor ‚um‘ gesetzt?

In zwei Ausnahmefällen setzt du kein Komma vor ‚um‘: wenn ‚um‘ in einem Satz als Adverb oder als lokale oder zeitliche Präposition verwendet wird.

Als Adverb kannst du ‚um‘ im Sinne von ‚etwa‘ oder ‚ungefähr‘ benutzen. Als lokale oder zeitliche Präposition machst du mit ‚um‘ Orts- und Zeitangaben.

Kommt ein Komma vor ‚um zu‘?

Es kommt immer ein Komma vor ‚um zu‘, weil ‚um zu‘ Teil einer Infinitivgruppe des Nebensatzes ist. Der Nebensatz wird so vom Hauptsatz abgegrenzt.

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Özçelik, Y. (2024, 20. September). Komma vor ‚um‘: wann du ein Komma setzen musst. Scribbr. Abgerufen am 22. November 2024, von https://www.scribbr.de/kommasetzung/komma-vor-um/

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Yasemin Özçelik

Yasemin hat Spanische Romanistik, Interkulturelle Wirtschaftskommunikation und Education Practice studiert. Sie ist nicht nur als Content-Writerin, sondern auch als Lektorin und Onlinelehrerin tätig.