Alliteration – Definition und Beispiele

Die Alliteration (lat. für ‚ad‘ = ‚zu‘ und ‚littera‘ = ‚Buchstabe‘) ist ein rhetorisches Stilmittel, bei dem zwei oder mehrere aufeinanderfolgende Wörter den gleichen Anfangsbuchstaben bzw. Anlaut haben.

Beispiel: Alliteration
lustige Leute

Die Alliteration hat verschiedene Sonderformen und ist häufig in der Alltagssprache, der Literatur, den Medien, der Politik und der Werbung zu finden.

Sie hat die Wirkung, dass Aussagen einprägsamer werden und die Aufmerksamkeit der Lesenden oder Zuhörenden erregt wird.

Beispiele für die Sonderformen einer Alliteration
Sonderform Beispiel
Abweichender Anfangsbuchstabe, gleicher Anlaut chronisch krank
Tautogramm Kleine Kinder können keinen Kaffee kochen.
Wortkombination Tontaube
Zwillingsformel Flora und Fauna
Stabreim (germanische Dichtung) „er ec eiga gat“ („der mein eigen ward“)

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Alliteration: Beispiele für alle Sonderformen

Die Alliteration hat verschiedene Sonderformen, für die sich mehrere Beispiele finden lassen. Du solltest die folgenden Sonderformen kennen:

  1. Abweichender Anfangsbuchstabe
  2. Tautogramm
  3. Wortkombination
  4. Zwillingsformel
  5. Stabreim

Abweichender Anfangsbuchstabe

Bei dieser Sonderform liegt eine Alliteration vor, obwohl zwei oder mehrere Wörter abweichende Anfangsbuchstaben haben. Diese klingen aber gleich, haben also den gleichen Anlaut.

Beispiel: Abweichende Anfangsbuchstaben, gleicher Anlaut
familiäres Verhältnis

Im obigen Beispiel haben die Wörter ‚familiäres‘ und ‚Verhältnis‘ verschiedene Anfangsbuchstaben (‚f‘ und ‚v‘). Diese werden im Deutschen aber gleich ausgesprochen.

Daher haben die beiden Wörter den gleichen Anlaut.

Beachte
Im Deutschen werden nicht alle Wörter so ausgesprochen, wie sie geschrieben werden. Manchmal klingt ein Laut anders als sein zugehöriger Buchstabe, z. B. wird das ‚s‘ in ‚Kasse‘ anders ausgesprochen als das ‚s‘ in ‚Stuhl‘.

Deshalb handelt es sich bei Wörtern mit gleichem Anfangsbuchstaben nicht immer um eine Alliteration, z. B. ‚schön‘ und ‚Sommer‘.

Beide Wörter haben zwar den gleichen Anfangsbuchstaben ‚s‘, aber bilden verschiedene Laute. Das ‚s‘ in ‚schön‘ gehört zum Laut ‚sch‘, während das ‚s‘ in ‚Sommer‘ eher wie der Laut ‚z‘ klingt. Die Aussprache ist deshalb nicht gleich.

Tautogramm

Das Tautogramm ist eine Sonderform der Alliteration, bei der alle Wörter eines Satzes, eines Verses oder eines ganzen Textes den gleichen Anfangsbuchstaben bzw. Anlaut haben.

Beispiel: Tautogramm
Früh fressen freche Frösche Früchte. Freche Frösche fressen früh Früchte.

Am obigen Beispiel erkennst du, dass Zungenbrecher meist Tautogramme sind.

Wortkombination

Eine Sonderform der Alliteration ist, dass die Alliteration selbst in nur einem Wort vorkommt.

Das Wort ist meist aus zwei oder mehreren Wörtern zusammengesetzt, die jeweils den gleichen Anfangsbuchstaben haben.

Beispiel: Wortkombination
Schlammschlacht

Zwillingsformel

Bei der Zwillingsformel als Sonderform der Alliteration sind zwei oder mehrere Wörter mit dem gleichen Anfangsbuchstaben bzw. Anlaut durch ein Bindewort wie ‚und‘ verbunden.

Beispiel: Zwillingsformel
Spiel und Spaß

Stabreim

Beim Stabreim als Sonderform der Alliteration werden nur inhaltlich besonders wichtige aufeinanderfolgende Wörter betont. Die betonten Silben der Wörter haben den gleichen Anfangsbuchstaben, der immer ein Konsonant ist.

Konsonanten sind Buchstaben wie ‚h‘ und ‚k‘, also das Gegenteil von Vokalen (‚a‘, ‚e‘, ‚i‘, ‚o‘ und ‚u‘).

Die betonten Silben können am Anfang, in der Mitte oder am Ende eines Wortes stehen. Bei der typischen Alliteration liegt hingegen immer ein Anlaut vor, d. h., der Wortanfang wird betont.

Beispiel: Stabreim aus dem Hildebrandslied
Hiltibrant enti Hadubrant untar heriun tuem“ (neuhochdeutsch: „Hildebrand und Hadubrand zwischen zwei Heeren“)

Der Stabreim ist vielmehr ein Reimschema als ein Stilmittel. Er war in der altgermanischen Dichtung für das Reimen in Versen üblich und daher auf Gedichte beschränkt.

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Alliteration: Wirkung und Funktion nach Verwendungsbereich

Im Allgemeinen sind die Wörter einer Alliteration einprägsamer und klingen in einem Satz rhythmischer. Auch lässt sich mit einer Alliteration Aufmerksamkeit erregen.

Die konkrete Wirkung und Funktion einer Alliteration variiert je nach Verwendungsbereich. Zu den wichtigsten Verwendungsbereichen einer Alliteration zählen:

  1. Alltagssprache
  2. Literatur
  3. Medien
  4. Politik
  5. Werbung

Alltagssprache

In der Alltagssprache dienen Alliterationen dazu, Aussagen zu verstärken oder sich das Gesagte besser vorstellen zu können.

Beispiel: Alliteration in der Alltagssprache
Volle Fahrt voraus

Im obigen Beispiel bildet die Alliteration aus den drei Wörtern ‚volle‘, ‚Fahrt‘ und ‚voraus‘ einen festen Ausdruck. Durch diesen wird die hohe Geschwindigkeit betont, mit der z. B. jemand Auto fährt.

Alliterationen sind in der Alltagssprache oft als Zungenbrecher zu finden. Zungenbrecher sind unterhaltsam, helfen aber auch dabei, die Sprechmuskulatur zu trainieren.

Beispiel: Zungenbrecher
Wenn Hessen in Essen Essen essen, essen Hessen Essen in Essen.

Literatur

In der Literatur kommen Alliterationen häufig in Gedichten vor. Als Stilmittel werden sie dort verwendet, um die Aufmerksamkeit der Lesenden zu erregen oder Aussagen zu betonen.

Mit Alliterationen kann in der Literatur auch eine bestimmte Wirkung wie Dramatik oder Ironie erzielt werden.

Beispiel: Alliteration in der Literatur
„ob Sinn, ob Sucht, ob Sage“ (Gottfried Benn, „Nur zwei Dinge“)

Mit dem obigen Beispiel der Alliteration verstärkt der Lyriker in seinem Gedicht, dass man das Leben so nehmen muss, wie es kommt. Die Wirkung des Verses erfolgt durch die Alliteration gezielter.

In der Literatur treten Alliterationen auch in Erzählungen und Geschichten auf, z. B. als Namen von Personen oder Figuren.

Beispiel: Figurennamen
Peter Pan, Mickey Mouse

Medien

In den Medien, z. B. im Fernsehen, dem Rundfunk und der Presse, werden Alliterationen oft für Schlagzeilen und Überschriften eingesetzt. Diese fallen den Lesenden oder Zuschauenden so schneller auf.

Beispiel: Alliteration in den Medien
Horror-Hagel in Spanien“ (Bild-Zeitung)

Mit Alliterationen lässt sich in den Medien das Interesse der Lesenden oder Zuschauenden wecken und deren Aufmerksamkeit gewinnen.

Auch dienen Alliterationen in den Medien dazu, bestimmte Ereignisse zu dramatisieren oder zu emotionalisieren. So können z. B. die Verkaufszahlen einer Zeitung erhöht werden.

Alliterationen sind in den Medien ebenfalls häufig in den Namen von Sendungen und Programmen zu finden. Sie sind so einfach zu merken.

Beispiel: Sendungsname
Hartz und herzlich“ (RTLZWEI)

Politik

In der Politik werden Alliterationen benutzt, um die Aufmerksamkeit der Wählenden zu gewinnen und diese von politischen Inhalten zu überzeugen.

Beispiel: Alliteration in der Politik
Zuhören und Zutrauen“ (Wahlplakat der Grünen)

Alliterationen kommen in der Politik häufig in Reden und auf Wahlplakaten vor. Die entsprechende Botschaft ist für außenstehende Personen so einprägsamer.

Werbung

In der Werbung dienen Alliterationen dazu, weitere Kundschaft zu gewinnen. Werbeslogans mit Alliterationen sind einprägsamer und können das Interesse von Personen wecken. Häufig sind sie auch unterhaltsam.

Beispiel: Alliteration in der Werbung
Gelb. Gut. Günstig.“ (Yello Strom)

Alliterationen können in der Werbung an den Namen oder die Marke eines Unternehmens angepasst sein, um die Zusammengehörigkeit zu einem Produkt zu betonen.

Beispiel: an Markenname angepasste Alliteration
„Mach das einzig Wahre. Warsteiner.“ (Warsteiner)

Unterschied zu anderen Stilmitteln

Die Alliteration ist anderen Stilmitteln ähnlich. Du solltest daher die folgenden Stilmittel kennen, um sie von einer Alliteration unterscheiden zu können:

  1. Anapher
  2. Assonanz
  3. Hendiadyoin
  4. Homoioteleuton

Anapher

Die Anapher ist ein Stilmittel, bei dem ein oder mehrere Wörter am Anfang eines Satzes, eines Verses oder einer Strophe wiederholt werden. Die Wiederholung kann einmal oder mehrfach erfolgen.

Beispiel: Anapher
In deinen Küssen welche Wonne! In deinem Auge welcher Schmerz!“ (Goethe, „Willkommen und Abschied“)

Unterschied zur Alliteration: Ein oder mehrere Wörter werden am Beginn eines Satzes, einer Strophe oder eines Verses wiederholt.

Assonanz

Bei der Assonanz klingen die Vokale ‚a‘, ‚e‘, ‚i‘, ‚o‘ und ‚u‘ zweier oder mehrerer Wörter ähnlich.

Da sich die Vokale wiederholen, also einen Gleichklang aufweisen, wirken sie wie ein Reim. Sie müssen sich aber nicht tatsächlich reimen.

Beispiel: Assonanz
„Und so lang du das nicht hast,

Dieses: Stirb und werde!

Bist du nur ein trüber Gast

Auf der dunklen Erde“ (Goethe, „Selige Sehnsucht“)

Wie im obigen Beispiel müssen die Wörter mit den ähnlich klingenden Vokalen nicht direkt aufeinanderfolgen, sondern können über Zeilen und Verse verteilt sein.

Eine Assonanz besteht nur aus Vokalen und nicht aus Konsonanten, d. h. aus allen anderen Buchstaben des Alphabets.

Unterschied zur Alliteration: Es werden nur gleichlautende Vokale von Wörtern wiederholt, die aufeinanderfolgen oder in verschiedenen Versen und Zeilen vorkommen.

Hendiadyoin

Das Hendiadyoin ist ein Stilmittel, bei dem zwei Wörter zusammen einen festen Ausdruck bilden und durch ein Bindewort wie ‚und‘ miteinander verknüpft sind.

Beispiel: Hendiadyoin
Lust und Laune

Im obigen Beispiel wird durch den Ausdruck ‚Lust und Laune‘ verstärkt, dass etwas nach eigenem Belieben getan wird.

Ein Hendiadyoin wird zwar häufig als Alliteration gebildet, d. h., die Wörter haben den gleichen Anlaut. Das ist aber nicht zwingend notwendig.

Beispiel: Hendiadyoin mit verschiedenen Anlauten
Mir wird angst und bange!

Unterschied zur Alliteration: Die Bedeutung von zwei Wörtern ergibt sich aus deren Zusammengehörigkeit. Sie müssen dafür nicht den gleichen Anfangsbuchstaben bzw. Anlaut haben.

Homoioteleuton

Das Homoioteleuton ist ein Stilmittel, bei dem zwei oder mehrere aufeinanderfolgende Wörter oder Satzteile die gleiche Endung haben. Sie klingen also gleich bzw. reimen sich.

Beispiel: Homoioteleuton
Wie gewonnen, so zerronnen.

Unterschied zur Alliteration: Das Ende von Wörtern oder Satzteilen ist gleich und reimt sich.

Verwendung in wissenschaftlichen Arbeiten

Rhetorische Stilmittel wie Alliterationen solltest du in wissenschaftlichen Arbeiten wie einer Bachelor- oder einer Masterthesis besser vermeiden.

Denn in wissenschaftlichen Arbeiten ist es wichtig, Fakten und Beispiele möglichst genau und verständlich wiederzugeben. Stilmittel wie Alliterationen dienen hingegen dazu, die Sprache auszuschmücken.

In wissenschaftlichen Arbeiten sollte aber ein schlüssiger und sachlicher Inhalt im Vordergrund stehen.

Stilmittel wie Alliterationen solltest du also nur dann verwenden, wenn du z. B. in einer Hausarbeit ein Gedicht analysieren und derartige Stilmittel interpretieren sollst.

Beachte
Verwende in wissenschaftlichen Arbeiten am besten keine poetischen Ausdrücke und vermeide Mehrdeutigkeiten. Die Lesenden sollten den Inhalt nicht selbst interpretieren müssen.
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Häufig gestellte Fragen

Was ist eine Alliteration?

Eine Alliteration ist ein rhetorisches Stilmittel, bei dem zwei oder mehrere aufeinanderfolgende Wörter den gleichen Anlaut haben.

Alliterationen kommen in unterschiedlichen Bereichen wie der Alltagssprache, der Literatur, den Medien, der Politik und der Werbung vor.

Alliterationen haben auch verschiedene Sonderformen, z. B. das Tautogramm und die Zwillingsformel.

Welche Wirkung und Funktion hat eine Alliteration?

Durch eine Alliteration lässt sich eine Aussage verstärken und Aufmerksamkeit erregen. Auch sind z. B. Werbeslogans, Überschriften oder Programmnamen durch eine Alliteration einprägsamer.

Kann eine Alliteration in wissenschaftlichen Arbeiten benutzt werden?

Eine Alliteration sollte in wissenschaftlichen Arbeiten nicht benutzt werden, da rhetorische Stilmittel vielmehr dazu dienen, die Sprache zu gestalten.

In wissenschaftlichen Arbeiten muss die Sprache aber immer sachlich und präzise sein.

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Özçelik, Y. (2023, 30. Januar). Alliteration – Definition und Beispiele. Scribbr. Abgerufen am 21. November 2024, von https://www.scribbr.de/wissenschaftliches-schreiben/alliteration/

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Yasemin Özçelik

Yasemin hat Spanische Romanistik, Interkulturelle Wirtschaftskommunikation und Education Practice studiert. Sie ist nicht nur als Content-Writerin, sondern auch als Lektorin und Onlinelehrerin tätig.