Forschungskonzept: Intervenierende Variablen
Eine intervenierende Variable (auch Mediator genannt) ist ein integraler Bestandteil einer Ursachen-Wirkungs-Beziehung. Sie hilft zu verstehen, wie die unabhängige Variable die abhängige beeinflusst und wie die Beziehung zwischen den beiden Variablen geregelt ist.
Intervenierende Variablen in einem Forschungskonzept
Dieser Artikel ist eine Fortsetzung des Artikels, der erklärt, was man unter unabhängigen und abhängigen Variablen versteht und woraus ein Forschungskonzept einer Abschlussarbeit besteht. In diesem Artikel haben wir die Geschichte von Ben, einem Studenten, der viele Lernstunden investiert (unabhängige Variable), um ein besseres Testergebnis zu erzielen (abhängige Variable), als Beispiel verwendet. Dieses ursprüngliche Forschungskonzept einer Abschlussarbeit wollen wir nun erweitern, indem wir eine intervenierende Variable hinzufügen.
Eine intervenierende Variable steht in einer Ursachen-Wirkungs-Beziehung zwischen der unabhängigen und der abhängigen Variable und ermöglicht es, deren Beziehung besser erklären zu können. Wenn du mit den Begriffen unabhängige und abhängige Variable noch nicht vertraut bist, erfährst du im bereits erwähnten Artikel über das Forschungskonzept einer Bachelorarbeit oder Masterarbeit mehr darüber.
Intervenierende Variablen können sehr schwierig zu interpretieren sein. Man muss vorsichtig sein, wenn man aus ihnen Schlussfolgerungen ableitet. Deshalb sollten intervenierende Variablen immer mittels statistischer Analysen abgesichert sein.
Ihre ganze Komplexität zu erläutern, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, deshalb können wir nicht allzu sehr ins Detail gehen. Uns geht es vor allem darum, grundsätzlich zu erklären, was eine intervenierende Variable ist und wann sie verwendet werden sollte.
Zurück zu unserem Beispiel mit Ben und seiner Testvorbereitung. Wenn wir eine intervenierende Variable hinzufügen, könnte das Forschungskonzept etwa so aussehen:
In diesem Beispiel steht die Beziehung zwischen der unabhängigen Variable („Lernstunden“) und der abhängigen Variable („Testergebnis“) im Mittelpunkt. Wie bereits zuvor erläutert, besteht die Ursachen-Wirkungs-Beziehung darin, dass das Testergebnis umso besser sein wird, je mehr Lernstunden Ben investiert.
Jetzt fügen wir die intervenierende Variable „Anzahl der durchgearbeiteten Übungsbeispiele“ hinzu. Wie du in der Abbildung oben sehen kannst, steht diese intervenierende Variable zwischen der unabhängigen und der abhängigen Variable.
Je mehr Stunden Ben lernt, desto mehr Übungsbeispiele kann er durcharbeiten; je mehr Übungsbeispiele er durchgearbeitet hat, desto besser wird das Testergebnis ausfallen. Durch das Hinzufügen der intervenierenden Variable „Anzahl der durchgearbeiteten Übungsbeispiele“ stärken wir die Ursachen-Wirkungs-Beziehung zwischen den beiden Hauptvariablen der Untersuchung.
Wichtig ist, solche intervenierende Variablen oder Mediatoren nicht mit Moderatorvariablen zu verwechseln. Um dir den Unterschied zu verdeutlichen, denk an den „IQ“-Moderator, den wir im Artikel über Moderatorvariablen in unser Forschungskonzept eingefügt haben. Der „IQ“-Moderator ist kein Mediator, weil die Anzahl der Lernstunden, die Ben investiert (die unabhängige Variable), keinen Einfluss auf seinen IQ hat. Denn ganz gleich, wie viele Stunden Ben lernt, sein IQ wird deshalb nicht steigen.
Das Forschungskonzept noch weiter ausbauen
Neben intervenierenden Variablen kommen noch zwei weitere Arten von Variablen für ein Forschungskonzept einer Abschlussarbeit in Betracht:
Die entsprechenden Artikel bauen auf dem Beispiel von Ben und seiner Suche nach dem perfekten Testergebnis auf.
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