Warum Vollplagiat keine Option ist - Erklärung mit Beispiel

Ein Vollplagiat liegt dann vor, wenn du eine fremde wissenschaftliche Arbeit oder Abschnitte daraus vollständig kopierst und als deine eigene ausgibst.

Neben dem Übersetzungsplagiat ist ein absichtliches Vollplagiat die schwerwiegendste aller Plagiatarten, da du dich bewusst dazu entscheidest, fremde Gedanken als deine eigenen auszugeben.

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Vollplagiat Definition

Bei einem Vollplagiat werden von anderen Personen verfasste Textabschnitte, meist sogar gesamte Arbeiten, ohne Quellenangabe in die eigene wissenschaftliche Arbeit kopiert und als eigene wissenschaftliche Leistung ausgegeben.

Es gibt zwei häufige Varianten eines Vollplagiats:

  1. Absichtliches Vollplagiat: Weder im Text selbst noch im Literaturverzeichnis wird auf die Quelle verwiesen, der übernommene Text wird bewusst als eigene Leistung ausgegeben.
  2. Fahrlässiges Vollplagiat: Die Quelle wird im Literaturverzeichnis angegeben, hinter den kopierten Stellen im Text ist jedoch weder eine Fußnote noch ein Verweis zu finden. Auch wenn du die Quelle im Text eventuell nicht absichtlich vergessen hast, begehst du ein Vollplagiat, da die Quellenangabe nicht vollständig ist.
Beachte
Häufig wird zeitgleich mit einem Vollplagiat auch ein Zitatsplagiat begangen. Schau dir ein Beispiel dazu weiter unten an.

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Beispiel Vollplagiat

Bei einem klassischen Vollplagiat wird eine vollständige Arbeit einer fremden Person als die eigene eingereicht.

Der Titel des Originals wurde minimal verändert, damit das Vollplagiat nicht bereits anhand des Titels auffällt. Alle weiteren Inhalte wurden 1 : 1 kopiert und als eigene wissenschaftliche Leistung ausgegeben.

Beispiel: Vollplagiat
Originaltext Vollplagiat
Arbeit mit dem Titel: „Nachhaltigkeit oder Greenwashing? Ökologisches Marketing bei Puma“ (Autorin: Josephin John, Universität Mittweida) Arbeit mit dem Titel: „Nachhaltigkeit vs. Greenwashing. Das ökologische Marketing von Puma.“
Nachhaltigkeit lässt sich auf verschiedene Weisen definieren, entweder nach wirtschaftlicher oder ökologischer Ausrichtung. In der Wissenschaft wird intensiv über eine allgemein gültige Definition von Nachhaltigkeit diskutiert, bisher wurde jedoch keine Einigung erzielt. Dies liegt an der starken und schnellen Entwicklung von Nachhaltigkeit und den vielen Bereichen, in denen nachhaltiges Denken und Handeln anzutreffen oder gewünscht ist. Je nachdem, woher der Definitionsansatz stammt, werden also verschiedene Schwerpunkte thematisiert. Nachhaltigkeit lässt sich auf verschiedene Weisen definieren, entweder nach wirtschaftlicher oder ökologischer Ausrichtung. In der Wissenschaft wird intensiv über eine allgemein gültige Definition von Nachhaltigkeit diskutiert, bisher wurde jedoch keine Einigung erzielt. Dies liegt an der starken und schnellen Entwicklung von Nachhaltigkeit und den vielen Bereichen, in denen nachhaltiges Denken und Handeln anzutreffen oder gewünscht ist. Je nachdem, woher der Definitionsansatz stammt, werden also verschiedene Schwerpunkte thematisiert.

Beispiel Vollplagiat mit Zitatsplagiat

Ein zweites Beispiel zeigt ein weiteres Vollplagiat, bei dem zeitgleich ein sogenanntes Zitatsplagiat begangen wird.

Bei einem Zitatsplagiat werden Zitate nicht selbst recherchiert, sondern aus anderen Quellen übernommen. Es wird jedoch nur die Quelle des Zitats angegeben, damit es so aussieht, als hätte man die Literatur selbst gefunden.

Beispiel: Vollplagiat mit Zitatsplagiat
Originaltext Zitatsplagiat
„Der nachhaltigen Entwicklung ist nicht geholfen, wenn die Mittel für Investitionen auf eine Weise gewonnen wurden, die dem Gedanken der Nachhaltigkeit widersprechen.“20

Aus ökologischer Sicht steht eher die Natur im Vordergrund. Neben dem Schutz natürlicher Ressourcen werden auch begrenzte Kapazitäten der Natur und von Menschen berücksichtigt. So darf die Regenerationsrate erneuerbarer Ressourcen nicht durch Abbau überstiegen werden.


20 Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken, o. D.

„Der nachhaltigen Entwicklung ist nicht geholfen, wenn die Mittel für Investitionen auf eine Weise gewonnen wurden, die dem Gedanken der Nachhaltigkeit widersprechen.“20

Aus ökologischer Sicht steht eher die Natur im Vordergrund. Neben dem Schutz natürlicher Ressourcen werden auch begrenzte Kapazitäten der Natur und von Menschen berücksichtigt. So darf die Regenerationsrate erneuerbarer Ressourcen nicht durch Abbau überstiegen werden.


20 Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken, o. D.

Beachte
Bei dem vorliegenden Zitatsplagiat wird als Quelle nur die Industrie- und Handelskammer angegeben. Es wäre hier jedoch notwendig, auch die Bachelorarbeit, aus der das Zitat abgeschrieben wurde, als Quelle anzugeben.

Zudem wird die auf das Zitat folgende Textpassage ohne Quellenangabe komplett plagiiert.

Vollplagiat vs. Übersetzungsplagiat

Ein absichtliches Vollplagiat sowie ein Übersetzungsplagiat sind die beiden schwerwiegendsten Arten von Plagiat, die du begehen kannst. Denn du gibst bewusst fremde Gedanken als deine eigenen aus.

Den zentralen Unterschied beider Plagiatarten kannst du in folgender Tabelle sehen:

Vollplagiat Übersetzungsplagiat
Bei einem absichtlichen Vollplagiat übernimmst du die fremde Arbeit einer Person und gibst sie als deine eigene aus. Bei einem Übersetzungsplagiat übernimmst du die Arbeit einer fremden Person, übersetzt sie und gibst sie als deine eigene aus.
Ein Vollplagiat kann durch eine Plagiatsprüfung problemlos gefunden werden, da eine 100%ige Übereinstimmung mit dem Original vorliegt. Durch die zuvor stattfindende Übersetzung ist es momentan für Plagiatsprüfungen noch unmöglich, Übersetzungsplagiate zu finden.

Durch die Übersetzung in eine Sprache können die Übereinstimmungen nicht offengelegt werden. Eine Arbeit bewusst zu übersetzen und als eigene Leistung auszugeben, gilt als noch schwerwiegender als ein Vollplagiat.

Beachte
Übersetzungsplagiate fallen dennoch häufig durch fehlerhaften Satzbau oder innerhalb des Gesamtkontextes unstimmig übersetzte Wörter auf.

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Vollplagiat vermeiden

Ein Vollplagiat einer gesamten Arbeit entsteht nur dann, wenn du dich bewusst dazu entscheidest, eine wissenschaftliche Leistung eines anderen als deine eigene auszugeben.

Der beste Weg, um ein Vollplagiat zu vermeiden, ist klar und einfach: Egal, wie viel Kopfzerbrechen dir deine wissenschaftliche Arbeit bereitet, Betrug ist keine Alternative.

Dennoch entstehen immer wieder unabsichtliche Vollplagiate, meist dann, wenn du dich beim Schreiben deiner wissenschaftlichen Arbeit überfordert fühlst oder in zeitlichen Druck gerätst.

Um Plagiate generell zu vermeiden, ist es daher hilfreich, einen genauen Zeitplan für deine wissenschaftliche Arbeit zu erstellen. Deine Arbeit sollte immer in 3 Phasen unterteilt sein:

  1. die Vorbereitungs- bzw. Planungsphase,
  2. die Arbeitsphase,
  3. die Nachbereitungsphase.

Um sicherzugehen, dass deine Arbeit keine Plagiate enthält, solltest du immer eine professionelle Plagiatsprüfung durchführen lassen.

Zur Plagiatsprüfung

Konsequenzen eines Vollplagiats

Ein Vollplagiat kann schwerwiegende Konsequenzen haben, egal, ob du es absichtlich oder unabsichtlich begangen hast:

  1. Bei einer Hausarbeit wirst du das Modul, in dem du die wissenschaftliche Arbeit eingereicht hast, nicht bestehen und musst es wiederholen.
  2. Bei Abschlussarbeiten kann ein Vollplagiat zur nachträglichen Aberkennung deines wissenschaftlichen Titels führen.
  3. Ein Vollplagiat kann deine vollständige Exmatrikulation zur Folge haben.

Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Vollplagiat?

Ein Vollplagiat liegt dann vor, wenn du eine wissenschaftliche Arbeit einer anderen Person vollständig kopierst und als deine eigene ausgibst.

Neben dem Übersetzungsplagiat ist das Vollplagiat die schwerwiegendste aller Plagiatarten.

Was ist ein Übersetzungsplagiat?

Bei einem Übersetzungsplagiat übernimmst du die fremde Arbeit einer Person, übersetzt sie und gibst sie als deine eigene aus. Eine Arbeit bewusst zu übersetzen und als eigene Leistung auszugeben, gilt als noch schwerwiegender als ein Vollplagiat.

Was sind die Konsequenzen eines Vollplagiats?

Ein Vollplagiat kann verschiedene Konsequenzen haben.

  1. Bei einer Hausarbeit wirst du das Modul, in dem du die wissenschaftliche Arbeit eingereicht hast, nicht bestehen und musst es wiederholen.
  2. Bei Abschlussarbeiten kann ein Vollplagiat zur nachträglichen Aberkennung deines wissenschaftlichen Titels führen.
  3. Ein Vollplagiat kann deine vollständige Exmatrikulation zur Folge haben.

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Genau, L. (2022, 10. Mai). Warum Vollplagiat keine Option ist - Erklärung mit Beispiel. Scribbr. Abgerufen am 23. November 2024, von https://www.scribbr.de/plagiat/vollplagiat/

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Lea Genau

Hi, ich bin Lea und mache momentan meinen Master in neuer deutscher Literatur an der Fernuniversität Hagen. Besonders viel Freude macht es mir meine Erfahrungen in Artikeln mit anderen Studierenden zu teilen und diesen somit auf dem Weg zu ihrem Abschluss zu helfen.