Das Ideenplagiat erkennen und vermeiden

Ein Ideenplagiat liegt dann vor, wenn du eine Idee aus einer anderen wissenschaftlichen Arbeit übernimmst und ohne Verweis auf die Quelle als deine eigene ausgibst.

Um ein Ideenplagiat zu vermeiden, ist es wichtig, zu hinterfragen, wie du dich mit deiner wissenschaftlichen Arbeit von der bereits bestehenden Forschung absetzen kannst.

Scribbrs kostenlose Rechtschreibprüfung
rechtschreibpruefung-allgemein

Fehler kostenlos beheben

Definition Ideenplagiat

Ein Plagiat im Allgemeinen begehst du, wenn du fremdes Gedankengut jeglicher Form in deiner eigenen wissenschaftlichen Arbeit als dein eigenes ausgibst.

Ein Ideenplagiat liegt dann vor, wenn du eine Idee einer anderen Person übernimmst und diese in deinen eigenen Worten wiedergibst, ohne auf die Originalquelle hinzuweisen.

Eine Idee aus einer fremden Arbeit kann z. B. ein konkreter Argumentationsschritt sein, den du ansonsten nicht verwendet hättest.

Auch den Titel einer anderen wissenschaftlichen Arbeit bewusst zu übernehmen oder maximal leicht umzuformulieren, gilt als Ideenplagiat und ist nicht erlaubt.

Beachte
Wenn eine andere Arbeit ein ähnliches Thema wie deines behandelt, solltest du dich nicht an den dort präsentierten Ideen orientieren. Versuche stattdessen, zu hinterfragen, wie du dich von der bereits vorhandenen Arbeit absetzt.

Kostenloses Ergebnis

Erfahre binnen 10 Minuten, ob du ungewollt ein Plagiat erzeugt hast.

  • 99,3 Milliarden Internetquellen
  • 8 Millionen Publikationen
  • Gesicherter Datenschutz

Plagiatsprüfung testen

Beispiel für ein Ideenplagiat

Das folgende Beispiel zeigt dir, wann ein Ideenplagiat vorliegt.

Beispiel
Du möchtest deine Bachelorarbeit im Bereich Social-Media-Nutzung von Jugendlichen schreiben. Einen genauen Titel hast du noch nicht festgelegt und du suchst in anderen wissenschaftlichen Arbeiten nach Inspiration.

Du findest eine andere Arbeit mit dem Titel „Die Instagram-Nutzung von Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 16 Jahren“.

Weil du Instagram als Social-Media-Plattform und das Alter der Jugendlichen für spannend erachtest, entscheidest du dich dafür, deine Bachelorarbeit unter folgendem Titel zu verfassen:

„Die Social-Media-Nutzung bei Jugendlichen im Alter von 14-16 am Beispiel von Instagram“.

Bereits den Titel hast du bewusst nahezu identisch übernommen. Du orientierst dich beim Schreibprozess an der vorliegenden Arbeit und gibst die meisten inhaltlichen Ideen aus dieser in eigenen Worten wieder. Eine Quellenangabe machst du nicht.

Kein Ideenplagiat hingegen liegt vor, wenn du dich zwar ebenfalls für den Social-Media-Kanal Instagram entscheidest, jedoch einen anderen Forschungsschwerpunkt setzt.

Du könntest z. B. eine Arbeit unter dem Titel „Die Instagram Nutzung von 12–14 sowie 18–20-Jährigen im Vergleich“ schreiben.

Du behandelst einen anderen Forschungsschwerpunkt und wählst neben der gefundenen Arbeit genügend weitere Literatur aus. Alle Quellen gibst du korrekt an.

Es kann natürlich auch unabsichtlich vorkommen, dass man ähnliche Ideen hat wie bereits eine andere Person zuvor. Wenn du bspw. einen ähnlichen Titel oder Kapitelaufbau für deine Arbeit wählst, liegt kein Ideenplagiat vor, solange die weiteren Inhalte sich von der anderen Arbeit unterscheiden.

Beachte
Auch wenn du die Quelle angibst, liegt ein Ideenplagiat vor, wenn du deine Bachelorarbeit anhand einer einzigen Quelle verfasst.

Ideenplagiat vs. Strukturplagiat

Auf den ersten Blick ähneln sich Ideenplagiat und Strukturplagiat. Den Unterschied zwischen beiden Plagiatarten haben wir dir in einer Tabelle zusammengestellt:

Ideenplagiat und Strukturplagiat im Vergleich
Ideenplagiat Strukturplagiat
Bei einem Ideenplagiat werden inhaltliche Ideen aus einer anderen Arbeit übernommen und in eigenen Worten paraphrasiert, ohne eine Quelle anzugeben.

Es werden Teile der eigenen wissenschaftlichen Arbeit basierend auf der Grundidee einer anderen Person geschrieben. Es kann vorkommen, dass kaum andere Quellen vorhanden sind.

Ein Strukturplagiat liegt dann vor, wenn du Strukturen aus einer anderen Arbeit übernimmst, ohne darauf hinzuweisen.

Ein Beispiel für ein Strukturplagiat ist die identische Übernahme eines Kapitels aus der Gliederung einer fremden Arbeit. Auch die Übernahme eines strukturierenden Arguments gilt als Strukturplagiat.

Ein Ideenplagiat erkennen

Da du eine Idee aus einer anderen Arbeit übernimmst, aber in deinen eigenen Worten beschreibst, ist das Ideenplagiat nicht so leicht zu erkennen wie andere Plagiatarten.

Plagiatsprüfungen können Ideenplagiate momentan noch nicht zuverlässig erkennen. Denn durch das Paraphrasieren können bei einem Abgleich mit anderen Quellen keine bzw. nicht genügend Übereinstimmungen gefunden werden.

Ähneln jedoch die Gliederung und/oder der Titel deiner Arbeit einer anderen, kann dies deiner Lehrperson bei einem Abgleich mit anderen veröffentlichten Arbeiten zu deinem Thema natürlich trotzdem auffallen. Es lohnt sich nicht, das Risiko eines Plagiats auf sich zu nehmen.

Kostenloses Ergebnis

Erfahre binnen 10 Minuten, ob du ungewollt ein Plagiat erzeugt hast.

  • 99,3 Milliarden Internetquellen
  • 8 Millionen Publikationen
  • Gesicherter Datenschutz

Plagiatsprüfung testen

Ein Ideenplagiat vermeiden

Wenn du dich an die folgende Checkliste hältst, kannst du ein Ideenplagiat ganz einfach vermeiden:

  • Stelle dir bei der Themenfindung für deine Arbeit die Frage, wie du dich von bereits bestehender Forschung abheben kannst. Welches Themenfeld wurde z. B. noch nicht so viel behandelt, obwohl die nötige Relevanz gegeben ist?
  • Behandle ein Thema und eine Fragestellung, die dich selbst besonders interessieren und entwickle den Titel und die Gliederung deiner Arbeit anhand deiner eigenen Interessen. So vermeidest du eine zu enge Ausrichtung auf eine andere Arbeit und deren Inhalte.
  • Jede Übernahme einer Idee aus einer anderen Quelle solltest du sofort kennzeichnen, um keine Quellenangabe zu vergessen. Wenn du eine fremde Arbeit als Inspiration genutzt hast, kannst du z. B. bereits in der Einleitung darauf hinweisen, an welchen Stellen und aus welchem Grund du diese Arbeit für deine eigene Forschung verwendest.

 

Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Ideenplagiat?

Ein Ideenplagiat liegt dann vor, wenn du eine inhaltliche Idee einer anderen Person übernimmst und diese in deinen eigenen Worten wiedergibst, ohne auf die Originalquelle hinzuweisen.

Was ist der Unterschied zum Strukturplagiat?

Ein Strukturplagiat begehst du, wenn du die gesamte Struktur bzw. Teile der Struktur einer wissenschaftlichen Arbeit übernimmst, ohne darauf hinzuweisen. Bei einem Ideenplagiat übernimmst du hingegen Ideen aus einer anderen Arbeit, ohne die Quelle anzugeben.

Wie vermeide ich ein Ideenplagiat?

Ein Ideenplagiat vermeidest du am besten, indem du dir selbst die Frage stellst, wie du dich von bereits bestehender Forschung abheben kannst. Welches Themenfeld wurde z. B. noch nicht so viel behandelt?

Wenn du dich an die Checkliste im Artikel hältst, ist es ganz einfach, ein Ideenplagiat zu vermeiden.

Diesen Scribbr-Artikel zitieren

Wenn du diese Quelle zitieren möchtest, kannst du die Quellenangabe kopieren und einfügen oder auf die Schaltfläche „Diesen Artikel zitieren“ klicken, um die Quellenangabe automatisch zu unserem kostenlosen Zitier-Generator hinzuzufügen.

Genau, L. (2023, 22. Mai). Das Ideenplagiat erkennen und vermeiden. Scribbr. Abgerufen am 22. November 2024, von https://www.scribbr.de/plagiat/ideenplagiat/

War dieser Artikel hilfreich?
Lea Genau

Hi, ich bin Lea und mache momentan meinen Master in neuer deutscher Literatur an der Fernuniversität Hagen. Besonders viel Freude macht es mir meine Erfahrungen in Artikeln mit anderen Studierenden zu teilen und diesen somit auf dem Weg zu ihrem Abschluss zu helfen.